Seewen SZ: Sanitäter nach Messerangriff weiter im Spital
Schockierende Nachrichten aus dem Kanton Schwyz: Ein Sanitäter will retten und wird niedergestochen. Sein Partner kann ihn erstversorgen und ins Spital bringen.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag um 22.30 Uhr traf die Ambulanz in Seewen beim Patienten ein.
- Weil der Patient enorm aggressiv auftrat, mussten die Sanitäter umkehren.
- Er folgte ihnen und stach mit einem Messer zu. Der Sanitäter liegt im Spital.
Der Rettungsdienst Schwyz rückte am Samstagabend in Seewen SZ zu einem medizinischen Notfalleinsatz aus.
Dort trafen die beiden Rettungssanitäter auf einen aggressiven Patienten, weshalb sie das Gebäude sofort wieder verliessen.
Unfassbar, was dann passierte! Der 33-jährige Deutsche folgte den beiden und stach draussen einem Rettungssanitäter mit dem Messer in den Oberkörper.
Zum Glück war die Polizei sofort vor Ort und konnte den Angreifer nach einem Taser-Einsatz festnehmen.
Erstversorgung durch Teampartner
Der unverletzte Rettungssanitäter leistete derweil bei seinem 56-jährigen Partner erste Hilfe. Der schwer verletzte Rettungssanitäter und auch der Angreifer wurden ins Spital gebracht.
Der Rettungsdienst Schwyz meldete sich am Sonntag auf Social Media: «Wir sind zutiefst betroffen, dass unser Mitarbeiter im Dienst schwer verletzt wurde.»
Und: «Unsere Gedanken sind in diesen schwierigen Stunden bei unserem Mitarbeiter und seinen Angehörigen und wünschen ihm von Herzen rasche Genesung.»
Die Gedanken seien auch beim Teampartner, der dies aus nächster Nähe miterleben und den Partner erstversorgen musste, schreibt der Rettungsdienst.
Und weiter: «Wir danken ihm für seine höchst professionelle Arbeit während dieser schwierigen Situation.»
«Er ist in Spitalpflege»
Der Rettungsdienst dankt auch der Kantonspolizei Schwyz, dass sie so schnell vor Ort war und helfen konnte.

«Der Rettungssanitäter ist in Spitalpflege», sagt am Montagmorgen Pascal Simmen von der Kapo Schwyz zu Nau.ch. Mehr Informationen über seinen Gesundheitszustand könne er nicht geben.
Der Täter hat indes das Spital verlassen und sitzt hinter Gittern. «Das Verfahren wurde eröffnet, am Montagmorgen begann die Fallbesprechung mit der Staatsanwaltschaft», sagt der Mediensprecher.
Schockierender Einzelfall
Selbst für einen routinierten Profi aus einer Blaulichtorganisation ist dieser Fall schockierend.
Simmen: «Ja, es ist überraschend. Man kennt das noch eher aus urbanen Gebieten, in denen der Rettungsdienst mit Polizeischutz ausrücken muss. Gerade, wenn Alkohol im Spiel ist», erklärt er.
«Aber dass ein Rettungssanitäter in einer ländlichen Gegend bei einem medizinischen Problem auf derartige Aggression trifft, ist glücklicherweise ein Einzelfall.»










