Die Spitalseelsorge in der Schweiz sollte nach Ansicht des Zürcher Theologen Simon Peng-Keller neu als eigenständige Profession im Gesundheitswesen positioniert werden. Es gelte, sich von der Vorstellung zu verabschieden, das spirituelle Pflege primär ein konfessionelles Angebot sei.
Christine Dietrich
Gottesdienstbesucher in einer evangelisch-reformierten Kirche. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Selbstverständlich gehörten religionsspezifische Rituale weiter dazu, sagte Peng-Keller in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».
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Aber das Konfessionelle sollte stärker in den Hintergrund treten. Spitalseelsorge sei spezialisierte Spiritual Care.

Die Seelsorge leide unter dem schlechten Image der Kirche. Die Kritik am autoritären und moralisierenden Stil sei berechtigt. Doch die moderne Spitalseelsorge stehe längst an einem anderen Ort. Sie sei patienten- und bedürfnisorientiert.

Spitalseelsorger missionierten nicht. Sie seien für alle da. Leider sei es bisher nicht gelungen, dieses Berufsethos zu vermitteln. Die Seelsorge-Teams sollten der gesellschaftlichen Pluralität entsprechen und sich gut in die Spitalwelt integrieren.

Verständnis zeigt Peng-Keller, der Spiritual Care an der theologischen Fakultät der Universität Zürich lehrt, dass Ärztinnen und Ärzte das Thema Spiritualität eher mieden. Sie fühlten sich diesbezüglich nicht ausreichend ausgebildet. Aber es gebe unter ihnen eine wachsende Zahl, die sich dem Thema gegenüber öffneten.

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