Der SBB-Chef Vincent Ducrot ist mit dem aktuellen Zustand der SBB nicht glücklich. Er äussert Verständnis für die Kundenunzufriedenheit.
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Vincent Ducrot, CEO der SBB. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der neue Chef der SBB, Vincent Ducrot bezeichnet die finanzielle Lage als «sehr ernst».
  • Gleichzeitig ist er sich der Kundenunzufriedenheit bewusst und äussert Verständnis.

Zu seinem Medientermin über seine ersten 100 Tage als SBB-Chef präsentierte Vincent Ducrot eine ganze Liste mit Problemen. Finanziell sieht es wegen des Coronavirus düster aus. Die SBB müssen mit Verlusten von mehreren hundert Millionen Franken rechnen.

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Kritische Zwischenbilanz nach 100 Tagen: Der Chef der Schweizerischen Bundesbahnen, Vincent Ducrot, vor einem ICN in den Werkstätten von Yverdon. - sda

«Die finanzielle Lage der Schweizerische Bundesbahnen ist sehr ernst», wird Ducrot in einer Mitteilung vom Freitag zitiert. Dank den Bundesgeldern sei der Liquiditätsbedarf vorerst gesichert. Nun gelte es, eine Planung zu erstellen, um die Schulden mittelfristig zu stabilisieren. «Die SBB werden die Einnahmeausfälle im Fernverkehr und im Immobilienbereich selbst tragen müssen», so der SBB-Chef weiter.

Ducrot hat Verständnis für Unzufriedenheit der Passagiere

«Ernst» ist die Lage gemäss Ducrot aber auch in betrieblicher Sicht. Denn viele Passagiere seien unzufrieden, und dies zu Recht. Der Bahnbetrieb sei derzeit nicht zuverlässig genug, wird der SBB-Chef in der Mitteilung zitiert. «Für unsere Kunden ist das oft unbefriedigend.»

Das Bahnsystem sei nicht robust genug und stosse an seine Grenzen. Es gebe zu wenig Ersatzzüge und es werde zu wenig in den Flottenunterhalt investiert. Bei den Baustellen sei die Koordination und Planung im vergangenen Jahr zudem mangelhaft gewesen.

Bei der Schweizerische Bundesbahnen würden zudem viele Mitarbeitende fehlen. Lücken gebe es etwa bei den Lokführern. Aber auch bei den Handwerkern, Ingenieuren und Informatikern sei der Arbeitsmarkt ausgetrocknet.

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