Die Schweizerinnen und Schweizer wollen einer Umfrage zufolge die Altersvorsorge stärken. Einer Umfrage zufolge fordert die Mehrheit Anpassungen am System.
AHV reform
Über die AHV wird im September abgestimmt. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizerinnen und Schweizer wünschen eine Anpassung im Vorsorgesystem.
  • Eine Umfrage hat untersucht, wie die Bürgerinnen und Bürger zu der Altersvorsorge stehen.
  • Viele fordern auch Geld aus der Kasse der Nationalbank.

Schweizerinnen und Schweizer wünschen sich, finanziell gut abgesichert in die Pension zu gehen. Sie fordern daher nicht nur Anpassungen im Vorsorgesystem, sondern auch Geld aus der Kasse der Nationalbank.

Die drei Säulen der Altersvorsorge, AHV sowie die berufliche und private Vorsorge, geniessen in der Schweizer Bevölkerung grosses Ansehen. Das bestätigt eine von der Raiffeisenbank am Donnerstag präsentierte Umfrage.

Doch vor allem wegen der zunehmenden Alterung droht das System finanziell in Schieflage zu geraten. Die Raiffeisen hat mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) eine Umfrage durchgeführt. Über die Hälfte der Befragten schätzten den Reformbedarf in der AHV als «hoch» und die berufliche Vorsorge als «mittelgross» ein.

AHV 21
Die AHV 21 kommt am 25. September 2022 gleich doppelt zur Abstimmung. - Keystone

Der Bund will in einem ersten Schritt die AHV anpacken: Am 25. September stimmt das Schweizer Volk über einen weiteren Reformvorschlag zum Thema Altersvorsorge ab. Dabei geht es unter anderem um die Angleichung des Frauenrentenalters an jenes der Männer auf 65 Jahre.

Gut 36 Prozent der Befragten sprächen sich für das «Rentenalter 65 für alle» aus. Und knapp 30 Prozent Zustimmung bekam der Vorschlag, anstelle eines fixen Werts einen Mechanismus zur automatischen Anpassung einzuführen.

Status Quo ist kaum erwünscht

Nur ein Fünftel sprach sich für den Status Quo aus. Also für das Rentenalter 64 für Frauen und 65 für Männer. Die nur Tage vor dem wichtigen Volksentscheid publizierte Studie zeige, dass mit grosser Mehrheit eine Neuregelung gewünscht werde.

Die Umfrage wurde im Juni durchgeführt. Ob sie heute genauso ausfallen würde, ist unklar. Schliesslich sei das Thema, je näher der Urnengang rückt, immer prominenter diskutiert worden. Das gab die Studienautoren vor den Medien zu bedenken.

Zur Sicherung der Finanzen im Vorsorgesystem wünschen sich 57 Prozent der Befragten einen Zustupf von der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Ein Teil ihrer Gewinne soll in die AHV fliessen. Etwa ein Drittel sprach sich für eine Senkung der Beitragspflicht auf 18 anstatt 21 Jahren aus. Höhere Beiträge von Arbeitnehmenden und -geber erhielten weniger Zuspruch.

Auch Geringverdiener sollen Zugang zur Pensionskasse haben

Die Probleme der 2. Säule will der Bund nach der AHV-Abstimmung angehen. Dazu fordert in der Raffeisen-Umfrage knapp die Hälfte der Befragten den Zugang zu einer Pensionskasse für Geringverdienende. Und fast ein Viertel will den Mindestumwandlungssatz entpolitisieren.

Dieser Satz legt fest, wieviel von dem im obligatorischen Teil der 2. Säule angesparten Kapital jährlich als Rente ausbezahlt wird. Im Raum steht eine Senkung von heute 6,8 auf 6,0 Prozent. Entpolitisiert würde der Satz anhand gewisser Kriterien in regelmässigen Abständen automatisch neu berechnet.

Kaum Zuspruch erfuhr in der Umfrage die Abschaffung der beruflichen Vorsorge zugunsten eines starken Ausbaus der AHV.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

PensionskasseAbstimmungRaiffeisenStatus QuoStudieAHV