Gemäss der neuen Pisa-Studie schneiden Schweizer Schüler in Mathe, Lesen und Naturwissenschaften sehr gut ab. Die Leistung ist besser als im OECD-Durchschnitt.
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Laut einer Schweizer Professorin können viele Kinder in der Schweiz nach dem Ende der Volksschule nicht richtig lesen (Symbolbild). - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizer Schülerinnen und Schüler zeigen in der neuen Pisa-Studie gute Leistungen.
  • In Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften liegen sie über dem OECD-Durchschnitt.
  • Die Schweiz erzielt im internationalen Vergleich das achtbeste Ergebnis.
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Im internationalen Vergleich schneiden 15-Jährige in der Schweiz in Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften gut bis sehr gut ab. In allen drei Bereichen liegt die Schweiz laut der neuesten Pisa-Studie 2022 über dem OECD-Durchschnitt.

Mit durchschnittlich 508 Punkten liegen Schweizer Jugendliche in Mathematik deutlich über dem Durchschnitt der Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Der OECD-Durchschnitt selbst beträgt 472 Punkte, wie es am Dienstag in einer Mitteilung der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) und des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) hiess.

Schweiz erzielt achtbestes Ergebnis

Der Anteil an besonders leistungsstarken Jugendlichen in Mathematik beträgt 16 Prozent. Allerdings erreichen 19 Prozent der 15-Jährigen in der Schweiz die Mindestanforderungen nicht. Damit geht der seit 2015 eingesetzte «geringfügige, aber statistisch signifikante Abwärtstrend» beim durchschnittlichen Ergebnis der Schweizer Schülerinnen und Schüler weiter.

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Jugendliche Schüler im Unterricht. (Symbolbild) - dpa

Im Vergleich mit allen an der Studie teilnehmenden Ländern erreicht die Schweiz jedoch das achtbeste Ergebnis. Besser sind lediglich sechs asiatische Länder oder Territorien sowie Estland, «wobei der Rückstand zu Estland im Bereich statistischer Unschärfen liegt», hiess es in der Mitteilung.

Die Schweiz hat somit einen statistisch signifikant tieferen Anteil an Leistungsschwachen in diesem Bereich als die meisten Vergleichsländer. Einen noch tieferen Anteil haben Kanada und Estland.

Jeder Vierte erfüllt OECD-Lese-Mindestkompetenz nicht

Die durchschnittliche Leseleistung der 15-Jährigen in der Schweiz bleibt mit 483 Punkten gut und ist damit stabil. Das Ergebnis liegt zwar über dem OECD-Durchschnitt von 476 Punkten und ist mit den Ergebnissen 2015 und 2018 vergleichbar.

Der Anteil der Leistungsstarken macht neun Prozent aus. 25 Prozent der Jugendlichen erfüllen hingegen die von der OECD definierte Mindestkompetenz nicht.

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Jugendliche lesen im Unterricht. Foto: Marius Becker/dpa - dpa-infocom GmbH

Laut dem Pisa-Bericht haben die vier Vergleichsländer Estland, Kanada, Finnland und Italien einen tieferen Anteil an leistungsschwachen Jugendlichen als die Schweiz. Vergleichsländer wie Österreich, Belgien, Deutschland und Frankreich unterscheiden sich hingegen statistisch nicht signifikant von der Schweiz.

Im Bereich Naturwissenschaften liegt die Schweiz mit 503 Punkten über dem OECD-Durchschnitt von 485 Punkten. Das Ergebnis ist ebenfalls mit den Resultaten von 2015 und 2018 vergleichbar. Während hier der Anteil der leistungsschwachen Jugendlichen 19 Prozent beträgt, sind es bei den Leistungsstarken zehn Prozent.

Die Schweiz hat somit einen statistisch signifikant tieferen Anteil an Leistungsschwachen in diesem Bereich als die meisten Vergleichsländer. Einen noch tieferen Anteil haben Kanada und Estland.

Schweiz in allen drei Bereichen über OECD-Durchschnitt

Damit ist die Schweiz «eines von 18 Ländern, deren Ergebnisse in allen drei Kompetenzbereichen über dem OECD-Durchschnitt liegen», wie es weiter hiess. Die Schweiz konnte somit ihre relative Position in allen drei getesteten Bereichen verbessern.

Mit ein Grund dafür ist, dass viele Länder, die zuvor vor der Schweiz lagen, aktuell «zum Teil deutlich schwächere Ergebnisse» erzielten. Denn OECD-weit sind die Kompetenzen der Jugendlichen in den Bereichen Mathematik und Lesen gesunken. Lediglich bei den Naturwissenschaften blieben die Leistungen stabil.

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Hingegen sind die Veränderungen der Schweizer Ergebnisse in allen drei Bereichen im Vergleich zu den beiden Pisa-Studien von 2015 und 2018 gering.

Die Pisa-Studie umfasst insgesamt 81 Länder, darunter 37 OECD-Mitgliedsstaaten. Pisa steht für «Programme for International Student Assessment» und ist eine internationale Schulleistungsstudie.

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