Der Schweizer Hersteller Bodum verklagt Starbucks. Grund: Wegen eines angeblichen Defekts hat der Kaffeeriese hunderttausende Bodum-Pressen zurückgerufen.
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Der Starbucks-Konzern aus Seattle muss Schadensersatz in Millionenhöhe zahlen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Luzerner Hersteller Bodum verklagt Starbucks.
  • Der Kaffeeriese hätte einseitig ein Produkt von Bodum zurückgerufen.

Die Bodum AG ist ein dänisches Unternehmen mit Hauptsitz in Triengen LU. Sie stellt Geschirr und Küchenutensilien her. Der internationale Durchbruch gelang dem Hersteller dank der Zusammenarbeit mit Migros und Starbucks. Der US-Kaffeeriese gehört aktuell zu den wichtigsten Geschäftspartnern der Luzerner Firma.

Doch nun scheint die Zusammenarbeit auf der Kippe zu stehen. In einer Klageschrift vom 10. Mai verklagt Bodum die Kaffehauskette in Millionenhöhe, berichtet die «Luzerner Zeitung».

Unabhängiges Labor befindet Presse als ungefährlich

Grund: Starbucks hatte eine Kaffeepresse von Bodum als fehlerhaft deklariert und einen Rückruf lanciert. Das scheinbar ohne das Einverständnis des Herstellers.

Bodum: «Unzumutbarer Schaden»

Auslöser des Rückrufs sei der Knopf der Kaffeepresse. Obwohl die Luzerner Firma mehrmals davon abgeraten hatte, bestand Starbucks darauf den Knopf flach statt kugelrund zu machen.

Starbucks startete den Rückruf trotzdem. In der Klageschrift vertritt der Hersteller den Standpunkt, dass der Rückruf unnötig war.

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Die Presse von Bodum, die extra für Starbucks hergestellt wurde. Auffällig ist der flache Knopf. - YouTube

In den USA hätten sich innert eines Jahres rund acht Personen Schnittwunden zugezogen, weil der Knopf beim Drücken abbrach.

Die beiden Firmen einigten sich darauf, dass ein unabhängiges Labor das Produkt untersuchen soll. Die Ergebnisse entlasteten den Luzerner Hersteller: Das Produkt sei ungefährlich, der Knopf halte grossen Belastungen stand. Ein Rückruf sei deshalb nicht nötig, lautete das Urteil.

Das Unternehmen bemängelt ausserdem, dass Starbucks verpasst habe, in der Medienmitteilung auf die graue Farbe der Kaffeepresse hinzuweisen. Diese sei spezifisch für das Starbucks-Modell. Sonst würden Bodum-Presse im schwarzen Design hergestellt.

«Kurz gesagt, die Rückrufaktion findet nun an Orten statt, an denen es keinen gemeldeten Vorfall gab.» Heisst es in der Klage. Damit habe der Kaffeeriese den Ruf der Firma weltweit geschädigt.

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