Der Grafikdesigner der sechsten Schweizer Banknotenserie Ernst Hiestand ist mit 86 Jahren nach längerem Leiden in einem Pflegeheim verstorben.
Ernst Hiestand
Die sechste Banknotenserie, die von 1976 bis 2000 im Umlauf war, wurde von Ernst Hiestand und seiner damaligen Ehefrau Ursula Hiestand gestaltet. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Alter von 86 Jahren verstarb der Grafiker Ernst Hiestand in einem Pflegeheim in Zürich.
  • Er war der Designer der sechsten Schweizer Banknotenserie, die ab 1976 ausgegeben wurde.

Der Grafiker Ernst Hiestand ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Er wurde vor allem als Grafikdesigner der sechsten Schweizer Banknotenserie bekannt, die ab 1976 ausgegeben wurde. Hiestand starb laut einer Mitteilung seiner Familie nach längerem Leiden in einem Stadtzürcher Pflegeheim.

Er wurde 1935 in Zürich geboren und absolvierte dort an der Schule für Gestaltung seine Ausbildung zum Grafiker. Später bildete er sich in Paris weiter. Nach mehreren Anstellungen machte er sich 1960 selbstständig und eröffnete zusammen mit seiner damaligen Ehefrau Ursula Hiestand Atelier E+U Hiestand. Zu den Kunden des Ateliers zählten unter anderem die Schuhfabrik Bally, das Shoppingcenter Spreitenbach sowie die schweizerische Rettungsflugwacht (Rega).

«Modernisierer der Schweiz»

1970 gewann Hiestands Atelier den Wettbewerb zur Gestaltung der sechsten Schweizer Banknotenserie, die ab 1976 ausgegeben wurde. Auf den in Blautönen gehaltenen Hundert-Franken-Noten war der Architekt Francesco Borromini zu sehen. Auf der grünen 50er-Note war ein Porträt des Universalgelehrten Konrad Gessner zu sehen. Diese Banknoten waren bis im Jahr 2000 im Umlauf.

Robert Lzicar, Professor für Designgeschichte und Dozent an der Berner Fachhochschule, würdigt Hiestand in einem Nachruf als «Modernisierer der Schweiz». Kaum jemand in der Schweiz verkörpere die Verbreitung der modernen Prinzipien der konstruktiven Gebrauchsgrafik stärker als das Atelier E+U Hiestand. Es formatierte sich in den 1950er- und 1960er-Jahren in der Schweiz und wurde als «Swiss Style» zu internationalen Referenz.

1980 lösten Ernst und Ursula Hiestand das Atelier auf. Ernst Hiestand gründete ein Jahr später ein Studio für Design-Beratung und Visuelle Gestaltung. Dieses führte er bis ins Jahr 2011.

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