Anhand von Daten des Krankenversicherers Helsana erstellten Forscher ein Prognosemodell zur Einschätzung dessen, ob Patienten zu Opioid-Abhängigkeit neigten.
Opioid
Opioid-Tabletten in einer Dose. (Symbolbild) - Keystone
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Schweizer Forscher haben ein neues Prognosemodell für Opioid-Abhängigkeiten entwickelt. Das im Fachblatt «Pain» vorgestellte Modell schätzt ein, ob Patienten dazu neigen, von Opioiden abhängig zu werden oder nicht.

Bei Personen mit erhöhtem Risiko können so präventive Massnahmen angeboten werden, wie das Kantonsspital Baden (KSB) in einer Mitteilung vom Donnerstag schrieb.

Bekannte Opioidkrise in den USA

«In den USA ist eine öffentliche Gesundheitskrise durch Opioidmissbrauch und -abhängigkeit zu beobachten, und auch in Europa nehmen die Verschreibungen von Opioiden stark zu», schrieben die Forscher in der Studie, die in der aktuellen Ausgabe des Fachblatts erschienen ist.

Die Studie basiert auf Daten des Krankenversicherers Helsana. Die Forscher des Kantonsspitals Baden, der Universität und des Universitätsspitals Zürich, der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) und der Universität Bern suchten in Daten von über 250'000 Patienten nach Faktoren, die eine Langzeiteinnahme von opioidhaltigen Schmerzmitteln begünstigten.

Modelle und Prognosen erstellt

Zu diesen zählen unter anderem das Alter und das Geschlecht der Patienten, die Startdosierung, das Schmerzmittel an sich, etwaige Mehrfacherkrankungen sowie eine vorangegangene Opioid-Gabe. So neigen der Studie zufolge Frauen etwas stärker zu einer Opioid-Abhängigkeit als Männer. Über 80-Jährige nehmen eher über einen längeren Zeitraum opioidhaltige Schmerzmittel ein als Jüngere und Personen mit Mehrfacherkrankungen eher als solche ohne.

Mit diesen Faktoren erstellten die Forscher ein statistisches Prognosemodell. «Aufgrund unserer Studie können wir anhand von verschiedenen Faktoren bereits bei der ersten Verschreibung von Opioiden die Wahrscheinlichkeit berechnen, ob diese Schmerzmittel langfristig eingenommen werden», sagt Maria Wertli vom KSB und der Universität Bern in der Mitteilung des KSB.

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