Schweizer flüchten nach Kälte-Schock an die Wärme
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz stehen an den Schulen die Herbstferien vor der Tür.
- Das kalte Wetter der ersten September-Hälfte hatte Einfluss auf das Buchungsverhalten.
- Der Trend, im Herbst ans Meer zu verreisen, besteht schon seit einigen Jahren.
Im Kanton Bern starten die Schulen am Wochenende in die Herbstferien. Die meisten anderen Kantone ziehen in den nächsten zwei Wochen nach.
Und das ganz zur Freude von vielen Gfrörlis. Denn in der Schweiz gab es letzte Woche bekanntlich den grossen Temperatursturz. Plötzlich rutschte das Thermometer unter 15 Grad.
Temperaturen, denen viele jetzt entkommen wollen. Warmer Sand unter den Füssen, das sanfte Rauschen des Meeres und sonniges Wetter: Schweizer Familien zieht es in den kommenden Wochen an die Wärme.
«Bei schlechtem Wetter in der Heimat werden eher Ferien gebucht»
Badeferien im Herbst sind grundsätzlich kein Trend aus diesem Jahr. Sonja Ptassek von Reiseanbieter Tui sagt: «Wir verzeichnen bereits seit einiger Zeit eine deutliche Nachfrage für klassische Reiseziele für Badeferien im Herbst.» Die Gäste würden sich nach Sonne sehnen und ihren Sommer verlängern wollen.
Verreist du in den Herbstferien an die Wärme?
Ganz besonders aber dieses Jahr: Hotelplan Suisse registrierte in der kalten ersten September-Woche zehn Prozent mehr Buchungen als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. «Bei schlechtem Wetter in der Heimat werden eher Ferien gebucht», weiss Sprecherin Muriel Wolf Landau.
Und auch Markus Flick, Sprecher von Kuoni und Helvetic Tours, bestätigt: «Grundsätzlich ist es schon richtig, dass Kälte und Regen in der Schweiz das Fernweh fördern.» Die Reisefrequenz im Herbst sei aber traditionell hoch.
Ab nach Ägypten
Flick stellt zudem eine interessante Tendenz fest: Während Herbstferien länger im Voraus geplant würden, «fallen Entscheide für Sommerferien eher kurzfristig und wetterabhängig».
Wohin zieht es Herr und Frau Schweizer denn im Herbst? Die Antworten sind bei allen Reisebüros identisch: Ägypten, Zypern, Griechenland. Oder für Fernreisen: die Malediven, Mauritius, Südafrika oder die USA.
Hotelplan Suisse macht zudem bei Familien einen neuen Trend aus: «Schiffsreisen stehen dieses Jahr hoch im Kurs», sagt Wolf Landau.
Übrigens: Wer im Herbst noch Ferienwochen hat und über das nötige Budget verfügt, der ist noch nicht zu spät dran. «Mit etwas Flexibilität lassen sich für alle Bedürfnisse noch passende Angebote finden», sagt Wolf Landau.
Zurzeit seien jedenfalls noch alle Destinationen verfügbar, was auch die anderen Reiseanbieter so bestätigen. Wobei grundsätzlich noch immer gilt: Früher zu buchen, spart meist auch Geld.
Wer mag im November baden?
Deshalb zum Schluss noch ein Geheimtipp: «Wer nicht auf die Schulferien angewiesen ist, findet im November noch eine Vielzahl an preisattraktiven Angeboten vor», weiss Flick.
Der November, in der Schweiz oft grau und trüb, ist deshalb als Reisemonat ein echter Geheimtipp.