Dank der Corona-Pandemie hat der Schweizer Detailhandel den Jahresumsatz 2020 steigern können. Er verpasste nur knapp die 100-Milliarden-Marke.
Schweizer Detailhandel
Die Konsumentenstimmung in der Schweiz hat sich offenbar nicht verschlechtert. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Während der Corona-Pandemie deckten sich die Schweizer mit Gebrauchswaren ein.
  • Die Detailhändler haben im letzten Jahr nur knapp die 100-Milliarden-Marke verpasst.
  • Insgesamt stieg der Umsatz um 2,4 Prozent.

Kochen, gärtnern und zu Hause arbeiten: Während des Lockdowns habt sich die Bevölkerung mit Dingen wie Lebensmittel, Blumenerde oder Bildschirme eingedeckt und ausgesprochen viel online bestellt. Die hiesigen Detailhändler haben nur knapp die 100-Milliarden-Marke verpasst.

Im vergangenen Jahr hat der Detailhandel einen Umsatz von 99,1 Milliarden Franken eingefahren und wuchs damit um 2,4 Prozent.

Detailhandel kam noch nie so nahe an die 100-Milliarden-Marke

So nahe seien die Schweizer Detailhändler der 100-Milliarden-Marke noch nie zuvor gekommen. Das teilte das Marktforschungsunternehmen GfK am Mittwoch an ihrer Handelstagung mit. Dabei habe vor allem die Pandemie als Beschleuniger gewirkt.

Schweizer Detailhandel
Im letzten Jahr machte der Schweizer Detailhandel einen Umsatz von 99,1 Milliarden Franken. (Symbolbild) - Keystone

Durch die Einschränkungen der Pandemie hätten nämlich gewisse Märkte sehr profitieren können. Die Schliessungen in der Gastronomie beispielsweise sorgten dafür, dass laut der GfK-Analyse die Lebensmittelläden zu den grossen Gewinnern gehörten. Denn die Leute kochten Zuhause anstatt ins Restaurant zu gehen. Zusätzlich half den hiesigen Läden, dass die Schweizer sich während der Pandemie nicht im Ausland mit Lebensmitteln eindecken konnten.

Steigende Umsätze im Do-it-Yourself-Markt

Dass viele Menschen sich zu Hause ein Büro einrichten mussten, hat bei den Detailhändlern ebenfalls seine Wirkung gezeigt: Im Non-Food-Bereich war Heimelektronik sehr gefragt, wie es heisst. Aber auch Basteln und Gärtnern waren angesagt, was sich durch steigende Umsätze im Do-it-Yourself-Markt zeigte.

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Der Lockdown trieb viele ins Do-it-yourself. (Archivbild) - Keystone

Zudem erfuhr im vergangenen Jahr wohl manche Wohnung eine Auffrischung, Möbel- und Einrichtungsgeschäfte boomten. Und die Kinder wurden zu Hause mit neuem Spielzeug beschäftigt, was sich in steigenden Umsätzen von Spielwarengeschäften widerspiegelte.

Markt mit Sportartikel stagnierte

Es gab aber auch Verlierer in der Pandemie. So habe etwa der Markt mit Sportartikeln stagniert, wie GfK festhält. Das dürfte in erster Linie auf die Wintersportbranche zurückzuführen sein, der die Schliessungen in den Skigebieten stark zusetzten. Das beklagte die Sportartikelbranche Anfang Jahr.

Aber auch Kleiderläden mussten deutliche Einbussen hinnehmen. Statt im neuen Dress in den Ausgang zu gehen, war 2020 eher das Fernsehen auf dem Sofa in Trainerhosen angesagt.

Das Einkaufsverhalten der Schweizer Bevölkerung dürfte sich gemäss der Einschätzung von GfK im vierten Quartal des laufenden Jahres wieder normalisieren. Dann sei es wohl auch wieder möglich normal zu reisen und im grenznahen Ausland einzukaufen. Insgesamt dürften sich die Umsätze im Gesamtjahr laut GfK stabil entwickeln.

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