Ein Schweizer (†85) verliert in Paris auf offener Strasse das Bewusstsein. Die Passanten ignorieren ihn. Irgendwann ist er tot.
René Robert Schweizer Paris
Auf offener Strasse ist der 85-jährige Fotograf der Kälte erlegen. - Keystone / Twitter/@mompontet
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweizer Fotograf René Robert (†85) verlor vergangene Woche in Paris das Bewusstsein.
  • Weil ihm niemand zur Hilfe eilte, blieb er neun Stunden lang liegen.
  • Als schlussendlich die Ambulanz eintraf, konnte nur noch sein Tod festgestellt werden.

René Robert war ein renommierter Schweizer Fotograf, wohnhaft in Paris. Am Mittwoch vergangener Woche, kommt es zu einer Tragödie, die zu seinem Tod führt:

Robert verlässt wohl nach dem Abendessen um rund 21.30 Uhr sein Appartement. Während des Gehens fällt er plötzlich zu Boden.

Mutmasslich ist er gestolpert, oder aber hat er einen Schwächeanfall erlitten. Abschliessend lässt sich dies nicht beurteilen.

Stundenlang bleibt Robert am Boden liegen. Passanten gehen an ihm vorbei – niemand handelt. Erst nach rund neun Stunden, gegen 6 Uhr morgens, wird eine Ambulanz alarmiert. Von einem Obdachlosen.

Doch für Robert kommt jede Hilfe zu spät. Die Rettungskräfte können nur noch den Tod des 85-Jährigen feststellen. Todesursache: Unterkühlung.

Freund von René Robert: «Hätten Sie angehalten?»

Auf das Trauerspiel aufmerksam macht sein guter Freund und Journalist Michel Mompontet. In mehreren Twitter-Posts tut er seine Meinung zum Unglück kund.

Unter anderem schreibt er: «Die Rue de Turbigo. Das volle Paris, die Stadt der Lichter, die Bars, die Restaurants. Die Menschheit, die so unmenschlich ist, und die Frage: Wie konnte es so weit kommen?»

Nun müsse sich jeder einzelne fragen, ob er oder sie angehalten hätte. Er selbst sei sich nicht zu 100 Prozent sicher, ob er das getan hätte. «Diese Zweifel machen mir Angst», schreibt Mompontet.

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