Schweiz und Elfenbeinküste unterzeichnen Abkommen über Kulturgüter
Schweizer Kulturministerin Baume-Schneider schliesst erstes Abkommen zum Schutz von Kulturgütern mit der Elfenbeinküste.

Kulturministerin Elisabeth Baume-Schneider hat am Montag in der Elfenbeinküste mit der ivorischen Kulturministerin Françoise Remarck ein Abkommen über Kulturgüter unterzeichnet. Es ist das erste dieser Art, das mit einem Land aus der Region abgeschlossen wird. Das Abkommen regelt die Bedingungen, unter denen die Einfuhr von Kulturgütern legal oder illegal ist.
Auch legt es die Modalitäten für die Rückführung eines illegal eingeführten Gutes fest und fördert die Zusammenarbeit bei der Erhaltung des gefährdeten Kulturerbes, erklärte die Bundesrätin anlässlich der Einweihung des Archäologiemuseums in Singrobo-Ahouaty, an dem sich die Schweiz beteiligt hat.
«Dieses Abkommen eröffnet auch Möglichkeiten für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern, insbesondere den Austausch von Fachwissen und bewährten Praktiken, um den Schutz und die Erschliessung von Kulturgütern zu stärken», so Baume-Schneider.
Zusammenarbeit zum Schutz kultureller Identität
Die Zusammenarbeit soll dazu beitragen, Kulturgüter für die Bevölkerung zugänglich zu machen. Denn Diebstahl, Plünderung und illegaler Handel mit Kulturgütern seien schwere Straftaten, sagte die Bundesrätin bei einem Pressegespräch weiter: «Sie treffen die betroffenen Völker im Kern ihrer Identität, gefährden das kulturelle Erbe der Menschheit und behindern den legalen Kulturaustausch.» Die Kulturbotschaft 2025-2028 des Bundes sieht die Entwicklung solcher bilateraler Abkommen vor, vor allem auch mit afrikanischen Ländern.
Ziel sei es, eine Dynamik in der Subsahara-Region zu lancieren, wo es viel illegalen Handel gebe und wo noch keine Konventionen oder Abkommen existierten, sagte Sprecher Christian Favre vom Eidgenössischen Departement des Innern (EDI) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Am Dienstag wird Baume-Schneider den ivorischen Präsidenten Alassane Ouattara sowie den Gesundheitsminister Pierre N'Gou Dimba treffen.
Im Zentrum der Gespräche werden die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern sowie die regionalen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen stehen.