Das Schreinergewerbe macht auf die schlechten Arbeitsbedingungen aufmerksam: Rund 450 Schreiner demonstrierten für Mitsprache am Verhandlungstisch.
Gesamtarbeitsvertrag
Schreiner an der Kundgebung in Zürich. - Unia
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Zürich fand am Samstag eine Kundgebung des Schreinergewerbes statt.
  • Rund 450 Schreiner protestierten gegen die schlechten Arbeitsbedingungen.
  • Sie fordern einen Gesamtarbeitsvertrag und Mitsprache am Verhandlungstisch.

Gegen den vertragslosen Zustand im Schreinergewerbe regt sich Widerstand: In Zürich fand am Samstag eine Kundgebung mit nach Gewerkschaftsangaben 450 Schreinerinnen und Schreiner statt. Sie fordern einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) und vom Arbeitgeberverband VSSM die Aufgabe seiner «Blockadehaltung».

Unia verlangt bessere Arbeitsbedingungen

Ohne Gesamtarbeitsvertrag drohten der Branche Lohndumping und eine generelle Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Zudem ein unter Druck der ausländischen Konkurrenz deutlich stärkerer Preiskampf. Das heisst es in einer Mitteilung der Gewerkschaften Unia und Syna vom Samstag.

2435 Schreinerinnen und Schreiner aus der Deutschschweiz und dem Tessin fordern demnach die Rückkehr der Arbeitgeber an den Verhandlungstisch. Dies in einer gemeinsamen Petition an den VSSM (Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten). Mit dem Ziel, «einen fairen und starken Gesamtarbeitsvertrag abzuschliessen».

schreiner
Mit dem Slogan «Zurück an den Verhandlungstisch» werben die Schreiner für einen Gesamtarbeitsvertrag. - Unia

Im Frühsommer 2020 hatten sich die Sozialpartner zwar auf einen neuen GAV und ein Vorruhestandsmodell geeinigt. Die Arbeitgeberseite lehnte aber später das Vorruhestandsmodell ab. Dies führte dazu, dass der damals bestehende Gesamtarbeitsvertrag am 1. Januar dieses Jahrs auslief und seither nicht erneuert wurde.

Der VSSM hat allerdings für seine Mitgliedsbetriebe unterdessen eine Richtlinie für die Arbeitsverhältnisse ausgearbeitet. Nach dieser können sich die Betriebe in der GAV-losen Zeit ausrichten. Diese basiere auf dem ausgearbeiteten GAV 2022 bis 2025, der nicht in Kraft getreten sei. Das heisst es auf der Homepage des Arbeitgeberverbandes.

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