Schon wieder Polarlichter in der Schweiz!

In der Nacht auf Montag waren in der Schweiz erneut Polarlichter zu sehen. Das Phänomen häuft sich in letzter Zeit. Der Grund: erhöhte Sonnenaktivität.

Polarlicht
So waren die Polarlichter in der Nähe von Lausanne im Juli 2024 zu sehen. - pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz sind aktuell besonders häufig Polarlichter zu sehen.
  • Der Grund: Die Sonne, die den Höhepunkt ihres elfjährigen Aktivitätszyklus erreicht.
  • In der Schweiz sieht man die Polarlichter eher rot als wie im Norden grün.

Normalerweise muss man weit in den Norden reisen, um sie zu sehen – etwa nach Norwegen oder Island: Polarlichter, auch Nordlichter oder wissenschaftlich «Aurora Borealis» genannt.

Doch in letzter Zeit zeigt sich das faszinierende Farbenspiel immer öfter in unseren Breiten. In der Nacht auf heute, Montag waren sie erneut über Teilen der Schweiz sichtbar – zumindest auf Langzeitaufnahmen von Kameras.

Mit dem blossen Auge war das Lichtspiel wegen der Lichtverschmutzung und der eher schwachen Helligkeit nur schwer zu erkennen. Trotzdem sorgt das Phänomen für grosse Begeisterung.

Was hat die Sonne damit zu tun?

Hinter dem bunten Himmelsleuchten steckt ein alter Bekannter: die Sonne. Sie ist in den letzten Monaten besonders aktiv – und das hat einen Grund. Die Sonne durchläuft nämlich alle elf Jahre einen natürlichen Aktivitätszyklus.

Hast du auch schon einmal Polarlichter gesehen?

Momentan steuern wir auf das sogenannte «Sonnenmaximum» zu. Das heisst: Auf der Sonnenoberfläche toben regelmässig Sonneneruptionen, sogenannte koronale Massenauswürfe (CME).

Dabei werden riesige Mengen elektrisch geladener Teilchen – hauptsächlich Elektronen und Ionen – ins Weltall geschleudert.

Trifft dieser Sonnenwind nach einigen Tagen auf das Magnetfeld der Erde, wird er an den Polen in die Atmosphäre gelenkt. Dort kollidieren die Teilchen mit Sauerstoff- und Stickstoffmolekülen – und voilà: Der Himmel beginnt zu leuchten.

Warum sehen wir die Lichter bei uns rot?

Die klassische Farbe der Nordlichter ist ein intensives Grün. Doch wer in der Schweiz Polarlichter beobachtet, sieht sie – wenn überhaupt – eher in Rot.

Warum? Das liegt an der Erdkrümmung und daran, in welcher Höhe die Lichter entstehen. Grüne Polarlichter entstehen relativ tief – in etwa 100 bis 300 Kilometern Höhe. Die sieht man bei uns kaum, weil die Sichtlinie dorthin durch die Erdkrümmung abgeschnitten ist.

Rote Polarlichter hingegen entstehen viel höher – zwischen 300 und 400 Kilometern Höhe. Sie können auch aus der Schweiz gesehen werden, besonders bei starken Sonnenstürmen. Deshalb erscheinen die Lichter bei uns oft rötlich und nicht grün.

Wie lange dauert der Polarlicht-Boom noch?

Das aktuelle Sonnenmaximum wird voraussichtlich im aktuellen Jahr 2025 erreicht. Das bedeutet: Aktuell stehen die Chancen gut, dass wir in Mitteleuropa immer wieder Zeuge dieses aussergewöhnlichen Naturschauspiels werden können.

Vor allem dann, wenn die Sonne besonders viele Sonnenflecken und Eruptionen produziert. Mit etwas Glück, wenig Lichtverschmutzung und einer klaren Nacht ist ein Blick gen Norden also lohnenswert.

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Kommentare

User #2802 (nicht angemeldet)

Polarlichter schön :-) Sie werden noch spüren wie schön sie sind :-)

User #2031 (nicht angemeldet)

Und wieder ist die Welt nicht untergegangen! Nicht einmal der Strom ist ausgefallen wie versprochen.

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