Schmolz+Bickenbach (S+B) hat unter einem Nachfragerückgang aus der Automobilindustrie und einem verlangsamtem Wirtschaftswachstum gelitten. Unter dem Strich wies der Luzerner Stahlhersteller im zweiten Quartal 2019 einen Verlust aus.
Schmolz + Bickenbach
Das Logo des Luzerner Stahlherstellers Schmolz + Bickenbach auf einer Tafel. - Keystone

Die Absatzmenge sank um 16 Prozent auf 486 Kilotonnen und der Umsatz um 11 Prozent auf 807,6 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der proportional zum Absatz geringere Rückgang beim Umsatz ist auf höhere Verkaufspreise zurückzuführen.

Das zweite Quartal sei noch anspruchsvoller gewesen als das erste, teilte S+B mit. Sowohl Auftragseingang als auch Auftragsbestand seien weiterhin rückläufig. Die erwartete graduelle Normalisierung der Nachfrage habe entgegen den Erwartungen nicht eingesetzt.

Ungelöste Handelskonflikte und politische Unsicherheiten hätten das Geschehen geprägt und zu einem verlangsamten Wachstum in den Absatzmärkten geführt, teilte S+B mit. Am stärksten davon sei die Automobilindustrie betroffen gewesen.

Der bereinigte Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA verringerte sich um 52 Prozent auf 40,5 Millionen Euro. Unter dem Strich verblieb ein Verlust von 13,6 Millionen Euro nach einem Gewinn von 37,1 Millionen Euro im Vorjahr.

Es seien Massnahmen eingeleitet worden, um die Auswirkungen der Konjunkturverlangsamung abzufedern, teilte S+B mit. Das Unternehmen nennt dabei etwa Kostensenkungen in der Verwaltung, eine Reduktion der Zahl der Leiharbeiter, die Priorisierung laufender Projekte und Verschiebungen bei Unterhaltsarbeiten. Die Produktion wurde gedrosselt, um dadurch die Lagerbestände der aktuell niedrigen Nachfrage besonders aus der Automobilindustrie anzupassen.

Im Juli hatte S+B bereits vorläufige Eckwerte genannt und zugleich seine Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Diese wurde nun wiederholt. Demnach wird ein bereinigtes EBITDA zwischen 130 und 170 Millionen Euro erwartet. Zuvor hatte das Unternehmen eine Zielspanne von 190 bis 230 Millionen Euro genannt.

Aus heutiger Sicht könne man erst gegen Ende des Jahres von einer schrittweisen Erholung der Nachfrage ausgehen, teilte S+B mit. Derzeit konzentriere sich das Unternehmen auf die industrielle Integration von Ascometal. Damit soll die Marktposition des Konzerns mittel- bis langfristig gestärkt werden. An der Effizienz, Profitabilität und Optimierung der Lagerbestände will S+B weiter arbeiteten.

S+B ist ein weltweit tätiger Spezialstahlhersteller mit mehr als 10'000 Mitarbeitern. Der Hauptsitz ist in Luzern, in Emmenbrücke LU ist S+B mit Swiss Steel (Edelbau- und Automatenstahl) und Steeltec (Blankstahl) präsent.

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