Schaffhauser Kantonalbank erzielt Rekord-Halbjahresgewinn
Die Schaffhauser Kantonalbank (SHKB) hat im ersten Semester deutlich mehr Gewinn gemacht. Für das Gesamtjahr rechnet das Institut allerdings mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau.

Dank Wachstum und tieferen Zinskosten stieg im Zinsengeschäft - dem Hauptgeschäftsfeld - der Brutto-Erfolg um 2,9 Prozent auf 38,6 Millionen Franken, und der Netto-Erfolg gar um 8,9 Prozent auf 45,6 Millionen.
Erfolge im Risikomanagement hätten dazu geführt, dass im ersten Halbjahr 7,0 Millionen Wertberichtigungen aufgelöst werden konnten, teilte das die Schaffhauser Staatsbank am Freitag mit.
Auch der Erfolg aus dem Handelsgeschäft lag deutlich über dem Vorjahr und legte um 17 Prozent auf 4,6 Millionen zu. Die positiven Märkte hätten zudem zu einem um 4 Millionen Franken höheren «Übrigen ordentlichen Erfolg» geführt von 6,5 Millionen.
Das Kommissionsgeschäft war indes - trotz Volumensteigerung - leicht rückläufig und ging um 0,7 Prozent auf 16,8 Millionen zurück. Unter dem Strich stieg der Betriebsertrag um 13 Prozent auf 73,5 Millionen Franken. Der Halbjahresgewinn legte schliesslich um 14 Prozent auf 23,2 Millionen zu, was ein neuer Rekord war.
Ein betont vorsichtiges Agieren im aktuellen Immobilien-Markt habe derweil zu einer gewollten Wachstumsabflachung geführt, schreibt die Kantonalbank weiter. Die Kundenausleihungen wuchsen im ersten Halbjahr um 0,8 Prozent auf 6,52 Milliarden. Die Kundengelder stiegen ebenfalls um 0,8 Prozent auf 5,20 Milliarden.
Erfreulich sei auch die kürzlich abgeschlossene Einigung im Steuerstreit mit Deutschland, so die SHKB. Die Bank hatte Anfang Juli einen Schlussstrich unter die Affäre mit dem nördlichen Nachbarn gezogen und zur Beilegung 3,9 Millionen Euro bezahlt.
Im Kern ging es um unversteuerte Vermögen von deutschen Kunden, welche der Bank in den Jahren 2004 bis 2015 anvertraut wurden. Die Kunden hätten sich bei den deutschen Behörden selbst angezeigt.
2009 lancierte die Kantonalbank zudem eine Weissgeldstrategie. Der Aufwand sei durch bereits getätigte Rückstellungen vollumfänglich gedeckt, hiess es nach der Einigung.
Für das Gesamtjahr rechnet die Gesellschaft mit einem Gewinn im Rahmen des Vorjahres, als dieser sich auf 42,4 Millionen Franken belief. Einige Sondereffekte würden sich in der zweiten Jahreshälfte nicht in dem Ausmass wiederholen, hiess es zur Begründung.
Investiert werden solle überdurchschnittlich stark in Digitalisierung, Prozesse und Infrastruktur, was temporär zu höheren Geschäftsaufwendungen führen könne. Im ersten Halbjahr 2019 blieb der Geschäftsaufwand mit 28,1 Millionen mehr oder weniger stabil.