SBB muss im Ausland Lokomotivführer rekrutieren
Die SBB findet in der Schweiz nicht genügend Lokomotivführer. Deshalb weitet sie ihre Suche auf Deutschland aus. Für 2019 braucht es 200 zusätzliche Lokführer.

Das Wichtigste in Kürze
- Die SBB braucht für 2019 mehr Lokführer, weil sie ihr Angebot ausbaut.
- Sie sucht im Raum Freiburg (D)-Stuttgart nach zusätzlichem Personal.
- In der Schweiz findet die SBB nicht genügend Lokführer-Kandidaten.
Einst war es der Bubentraum vieler, einmal Lokomotivführer zu werden. Nun hat die SBB sogar grosse Mühe, genügend Fachkräfte zu finden. Sie sucht für nächstes Jahr 200 Lokführeranwärter, welche die berufsbegleitende Ausbildung absolvieren.
Die Schweizer Bundesbahnen haben im Raum Freiburg (D) und Stuttgart Online-Stelleninserate geschaltet. «Die Kampagne in Deutschland läuft bis Anfang Januar», erklärt SBB-Sprecher Christian Ginsig auf Anfrage von Nau. Die SBB finde aktuell trotz grossflächiger Marketingmassnahmen in der Schweiz einfach nicht genügend Kandidaten.
Angst vor Schichtarbeit und Automatisierung
«Wir machen die Erfahrung, dass jüngere Generationen weniger motiviert sind, diesen Beruf zu lernen, einerseits aufgrund der Schichtarbeit, andererseits auch aus Angst vor der Zukunft des Berufs», so Ginsig. Dabei spricht er die fortschreitende Automatisierung an.
Die Züge würden aber auch in Zukunft noch auf technisches Fahrpersonal angewiesen sein. «In einer ausserordentlichen Betriebslage ist es wichtig, dass ein Mensch und keine Maschine die Reisenden über die aktuelle Lage informiert. Der Beruf des Lokführers hat also Zukunft», bekräftigt Christian Ginsig.