Die Schweiz und das grenznahe Ausland erlebten 2020 rund 1500 Erdbeben, die zweithöchste Anzahl nach 2019.
Ein Mitarbeiter des Schweizerischen Erdbebendienstes SED mit einer Komponente eines Seismometers. (Archivbild)
Ein Mitarbeiter des Schweizerischen Erdbebendienstes SED mit einer Komponente eines Seismometers. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Rund 1500 Erdbeben sind in der Schweiz und dem grenznahen Ausland im vergangenen Jahr aufgezeichnet worden. Die meisten stammen von Erdbebensequenzen nahe der Schweizer Grenze wie Singen in Süddeutschland, Sierentz in Frankreich und Courmayeur in Norditalien. Es ist die zweithöchste Anzahl an Beben nach 2019. Die meisten der rund 1500 registrierten Erdbeben waren allerdings zu schwach, um von der Bevölkerung verspürt zu werden, wie der Schweizerische Erdbebendienst (SED) an der ETH Zürich am Mittwoch mitteilte.

Starkes Zittern: Das grösste Beben seit einem Jahrhundert

Das vergangene Jahr war seismisch durch mehrere Erdbebensequenzen geprägt, bei denen über einige Tage oder gar Monate lokal begrenzt zahlreiche Beben auftraten. Aus diesen Abfolgen resultierten die drei stärksten Beben. An erster Stelle steht das Erdbeben in der Haute Ajoie bei Réclère im Kanton Jura mit einer Magnitude von 4,3, das sich am 22. März ereignete. Es handelte sich dabei gleichzeitig um das stärkste Beben, das in den letzten 100 Jahren in dieser Region aufgezeichnet wurde.

Die Erschütterungen waren im Jura und dem gesamten westlichen Mittelland deutlich zu spüren. Vereinzelte Berichte gab es ebenfalls aus Lausanne, Bern, Luzern und Zürich. Im vergangenen Jahr gab es zudem einige Erdbeben, die trotz kleinerer Magnitude deutlich verspürt wurden. Laut dem Erdbebendienst ist dies meist auf eine Kombination aus geringer Tiefe, Verstärkungseffekten des lokalen Untergrunds und anderen topografischen Einflüssen zurückzuführen sowie auf den Zeitpunkt des Bebens.

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