Reinacher Kids bangen um Sommeraktivitäten
Reinach BL leidet unter einem Millionen-Defizit. Um zu sparen, hat die Gemeinde ihre Mitgliedschaft beim Regio-Ferienpass gekündigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Reinach BL wird sich ab 2026 nicht mehr am Regio-Ferienpass beteiligen.
- Um die Schulden der Gemeinde auszugleichen, wird in allen Bereichen gespart.
- Eine Rückkehr in das Ferien-Angebot in der Zukunft ist jedoch nicht ausgeschlossen.
Die Gemeinde Reinach BL zieht sich aus der Beteiligung am Regio-Ferienpass zurück. Ein Entscheid, der laut Gemeindepräsident Ferdinand Pulver auf einer finanziellen Notlage begründet ist: «Reinach schreibt ein Defizit von rund 10 Millionen Franken», erklärt Pulver.
Die roten Zahlen beschreibt er als «gröberes strukturelles Problem». Für dieses und kommendes Jahr seien daher «schmerzhafte Massnahmen» notwendig, zitiert das «WochenBlatt» den Gemeindepräsidenten.
Gespart werde in allen Bereichen – und möglicherweise könne man im Jahr 2027 zum Ferienpass zurückkehren. Bis Ende 2025 läuft Reinachs Mitgliedschaft noch. 196 der 695 Kinder, die den Regio-Ferienpass in Anspruch nehmen, stammen aus der Gemeinde.
«Nicht mehr aufbaubar»
Nicole Brestler vom Regio-Ferienpass nennt konkrete Zahlen zur Wahrnehmung der verschiedenen Angebote: «1156 von insgesamt 3159 Plätzen wurden von Reinacher Kindern gebucht.»
Ob sich die wegfallenden Einnahmen durch Sponsoren ausgleichen lassen oder das gesamte Ferienpass-Angebot gekürzt werden muss, bleibt offen. «Vermutlich ist das, was wegbricht, nicht mehr aufbaubar», meint Brestler gemäss dem «WochenBlatt». «Auch das Netz der Freiwilligen wird unwiederbringlich zerstört.»
Pulver blickt auf das durch Unicef an Reinach vergebene Label «Kinderfreundliche Gemeinde», räumt einen Widerspruch ein und erläutert: «Um eine kinderfreundliche Gemeinde zu bleiben, müssen wir finanziell gesund werden.» Nur so liesse sich die Struktur wiedererlangen und man könne den Kindern wieder etwas bieten.