Regierungsrat beantwortet Petition zur Frutiger Geburtenabteilung
Über 28'000 Personen unterstützen eine Petition zum Erhalt der Geburtenabteilung am Spital Frutigen.

Nun hat der Regierungsrat in seiner Antwort den Entscheid zur Schliessung der Abteilung in Frutigen und deren Verlegung nach Interlaken verteidigt. Der Entscheid liege letztlich in der Kompetenz der Spitalgruppe fmi AG, heisst es in der am Freitag veröffentlichten Antwort. Diese unternehmerische Entscheidfreiheit sei gesetzlich vorgesehen und gewollt.
Die von der Spitalgruppe angeführten Gründe, allen voran der Fachkräftemangel, kann der Regierungsrat gemäss dem Schreiben nachvollziehen. Es sei für das Spitalunternehmen sehr herausfordernd und letztlich nicht mehr zufriedenstellend möglich gewesen, ausreichend Fachpersonal für den Betrieb der stationären Geburtshilfe bereitzustellen, führte die Kantonsregierung aus.
Fachkräftemangel als Hauptgrund
Die Aufrechterhaltung dieses Angebots sei aufgrund der Dienstbelastung und Personalverfügbarkeit zuletzt nicht weiter tragbar gewesen. Der Regierungsrat hob auch die Bemühungen der Spitalgruppe hervor, zur Weiterentwicklung des Versorgungsangebots, zur Nutzung von Synergien mit dem Spitalstandort Interlaken und für eine stärkere Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Grundversorgern. Dies alles sei vernünftig, insbesondere auch hinsichtlich der rückläufigen und vergleichsweise kleinen Fall- sowie Bevölkerungszahlen im Einzugsgebiet.
Mit dem Beleghebammen-System und dem geplanten Mutter-Kind-Angebot am Spitalstandort Frutigen stünden weiterhin wichtige vor- und nachgeburtliche Versorgungsangebote zur Verfügung. Schliesslich verwies der Regierungsrat auch auf den Grossen Rat, der im Juni einen Vorstoss zum Erhalt der Geburtenabteilung in Frutigen abgelehnt hatte.
Widerstand aus der Region
Im März hatte die fmi AG angekündigt, die Geburtenabteilung per Anfang April 2025 ans Spital Interlaken zu verlegen. Gegen den Entscheid regte sich in der Region rasch Widerstand.