Rapperswil: Ortsbürgerschaft stimmt gegen Bürgerspital-Schliessung
Die Ortsbürgerschaft verweigerte gestern an deren Versammlung den Plan zur vorzeitigen Schliessung des Alters- und Pflegeheim Bürgerspitals Rapperswil klar.

Das Wichtigste in Kürze
- Ende Oktober wurde die Schliessung des Bürgerspitals Rapperswil überraschend verkündet.
- Nach dem folgenden Medienwirbel trat der Präsident der Ortsbürgergemeinde zurück.
- Eine Mehrheit an der Ortsbürgerversammlung will den Betrieb jedoch aufrechterhalten.
Gestern fand die Versammlung der Ortsbürgerschaft Rapperswil-Jona statt. 242 Ortsbürger folgten der Einladung, so viele wie schon lange nicht mehr. Das war kein Wunder, denn vor allem ein Traktandum hatte es in sich: Die geplante Schliessung des Alters- und Pflegeheims «Ortsbürgerspital» per Ende Mai 2024. Geplant war ursprünglich 2026.
Dieser Entscheid wurde im Oktober kommuniziert und erwischte alle auf dem falschen Fuss. Denn zwei Jahre später wäre ohnehin das Pflegezentrum Schachen in Rapperswil-Jona eröffnet worden und für die über 20 Betagten des Bürgerspitals wäre ein Umzug in der gleichen Gemeinde möglich gewesen.
Klares Votum dagegen
Personalmangel, so die Ortsbürgergemeinde in ihrer damaligen Medienmitteilung, zwinge sie zu diesem Schritt. Dem daraufhin folgenden Medienwirbel hielt Präsident Matthias Mächler nicht stand und trat nach 26 Jahre von seinem Amt zurück.
Gestern präsidierte er noch einmal die Versammlung. Und diese verweigerte ihm in Sachen Bürgerspital die Gefolgschaft. Die Voten überschlugen sich, einer stellte den Antrag, die Ortsverwaltung müsse die Schliessung bis zur Eröffnung des Pflegezentrums Schachen im heutigen Rahmen weiterführen. Eine deutliche Mehrheit nahm den Antrag zum Weiterbetrieb an und lehnte die Schliessung des Bürgerspitals klar ab.
Nach dem Rücktritt von Matthias Mächler wird der Rat zu dritt weitergeführt. Auf Michaela Sprotte, Paolo Lendi und Christa Rhyner wartet eine grosse Aufgabe: Die Weiterführung des Bürgerspitals wird den Rat ganz schön fordern.