Punkt-Kosmos des Kunststars Yayoi Kusama in der Fondation Beyeler

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Bern,

Die Fondation Beyeler zeigt erstmals in der Schweiz eine grosse Werkschau der 96-jährigen Künstlerin Yayoi Kusama.

Yayoi Kusama Werkschau
Die Fondation Beyeler präsentiert die erste umfassende Ausstellung der Künstlerin Yayoi Kusama in der Schweiz. (Archivbild) - keystone

Punkte beherrschen ihr Werk: Die 96-jährige Japanerin Yayoi Kusama ist ein Superstar der zeitgenössischen Kunstszene. Die Fondation Beyeler in Riehen BS präsentiert nun die erste grosse Werkschau in der Schweiz, die sieben Dekaden ihres Schaffens umfasst.

Sam Keller, Direktor der Fondation Beyeler, hielt sich in seiner Ansprache an der Medienführung vom Freitag mit Superlativen nicht zurück. Als «Superstar» bezeichnete er Yayoi Kusama, als «lebende Legende» und noch eine Treppenstufe weiter nach oben schreitend, als «Ikone». Als Künstlerin, die man kennen müsse, sagte er.

Auch wenn der Name Kusama vielleicht nicht so geläufig sein mag, ihren Werken begegnet man oft: in Museen und an Kunstmessen sowie Auktionen, wo sie mit zum Teil hohen siebenstelligen Dollar-Preisen immer wieder für Schlagzeilen sorgen. Oder im Luxussegment der Accessoire-Industrie – etwa bei Louis Vuitton -, wo sich ein von ihr gestalteter Pumpkin-Bag erwerben lässt.

Das Stichwort «Pumpkin» (Kürbis) führt zur bekanntesten Werkserie Kusamas. Als Plastiken in verschiedenen Grössen oder in Acryl auf Leinwand sind diese schwarz gepunkteten gelben Kürbisse zum populären Aushängeschild der Künstlerin geworden. Und damit gewissermassen zu Ikonen der Gegenwartskunst.

Unendlichkeit und Natur: Kusamas charakteristische Kunstwelt

Im Zentrum von Kusamas Schaffen steht das Prinzip der Unendlichkeit («Infinity»), sei es in repetitiven Punktmustern («Polka Dots») und Netzen («Nets»), oder in grossen «Infinity»-Installationen, wo man in ein scheinbar unendliches biomorphes Geflecht von Wurzeln oder Riesenwürmer eintauchen kann. Stets standen bis in die Abstraktion hineinreichende organische Formen oder mikroskopische Muster aus der Natur Pate.

Die Fondation Beyeler blickt in der gemeinsam mit dem Museum Ludwig Köln und dem Stedelijk Museum Amsterdam kuratierte Ausstellung aber auch zurück in die künstlerischen Anfänge Kusamas. Bis ins Jahr 1939, als sie als Zehnjährige ein Porträt ihrer Mutter zeichnete – auch schon mit Punkten als Merkmal.

Die Ausstellung beleuchtet auch die Zeit ihrer Enfant-terrible-Phase im New York der 1960er-Jahre, als Kusama unter anderem Schaufensterpuppen, Stöckelschuhe und Sessel mit phallischen Ausstülpungen übersäte. Insgesamt sind 300 Werke der Künstlerin zu sehen – die bislang umfangreichste Einzelausstellung der Fondation Beyeler, wie Direktor Sam Keller sagte. Gut die Hälfte davon sind Leihgaben aus japanischen Sammlungen.

Die Ausstellung «Yayoi Kusama» in der Fondation Beyeler in Riehen dauert bis 26. Januar 2026.

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