Vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona beginnt heute der Prozess gegen den Ex-Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke. Es ist der zweite Prozess im Fifa-Komplex.
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Ex-Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke wird der Prozess gemacht. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bundesstrafgericht in Bellinzona eröffnet heute den Prozess im Fifa-Komplex.
  • Vor Gericht steht der Ex-Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke und Nasser Al-Khelaifi.
  • Die Verjährung im Verfahren steht kurz bevor.

Vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona beginnt heute der Prozess gegen den Ex-Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke. Vor Gericht steht auch der Präsidenten des Clubs Paris Saint-Germain, Nasser Al-Khelaifi, und einen weiteren Mann. Es ist der zweite Prozess im Fifa-Komplex.

Den Angeklagten wird qualifizierte ungetreue Geschäftsbesorgung und Anstiftung dazu, Urkundenfälschung und passive Bestechung vorgeworfen. Die Bundesanwaltschaft (BA) eröffnete das Verfahren im März 2017.

Strafmass noch nicht bekannt

Valcke soll von Al-Khelaifi unrechtmässige Vorteile angenommen haben. So soll Al-Khelaifi dem früheren Generalsekretär 2013 eine Villa auf Sardinien gratis zur Verfügung gestellt haben. Im Gegenzug soll Valcke dafür gesorgt haben, dass Al-Khelaifi Fernsehrechte für die WM 2026 und 2030 erhält.

Al-Khelaifi und dem dritten Beschuldigten wirft die Anklage zudem Anstiftung zu der von Valcke begangenen, qualifizierten ungetreuen Geschäftsbesorgung vor.

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Auch der Präsidenten des Clubs Paris Saint-Germain, Nasser Al-Khelaifi, steht vor Gericht. - Keystone

Der dritte Beschuldigte soll Valcke drei Zahlungen im Gesamtwert von 1,25 Millionen Euro ausgerichtet haben. Damit sicherte er dem Unternehmen MP & Silva LTD die Medienrechte für die vier Weltmeisterschaften zwischen 2018 und 2030.

Das beantragte Strafmass ist noch nicht bekannt. Die BA wird es erst an der Hauptverhandlung bekannt geben.

Valcke spielte auf Zeit

Wie bereits im ersten Fifa-Prozess steht die Verjährung auch in diesem Verfahren kurz bevor und zwar im November 2020. Im Sommermärchen-Prozess gegen die ehemaligen deutschen Fussballfunktionäre Theo Zwanziger und Horst R. Schmidt, den früheren DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach sowie den Ex-Fifa-Generalsekretär Urs Linsi konnte kein Urteil gefällt werden.

Der äusserst knappe Zeitplan wurde zuletzt durch die Corona-Pandemie und den Lockdown über den Haufen geworfen. Die beiden Angeklagten Schmidt und Zwanziger waren nicht zum Prozessauftakt in Bellinzona erschienen.

Auf Zeit versuchte auch Valcke zu spielen. Er stellte mehrere Ausstandsgesuche, die sich gegen den abgetretenen Bundesanwalt Michael Lauber und zahlreiche weitere Mitarbeitende richteten. Das Bundesstrafgericht wies die Begehren allesamt ab.

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