Die Schweiz ist von einer starken Verunreinigung des Grundwassers durch Pflanzenschutzmittel, wie das Pestizid Chlorothalonil, betroffen.
Pestizid
Ein Trinkwasser-Resevoir der Stadt Zürich (Archivbild). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Grundwasser der Schweiz ist durch Pestizide stark verunreinigt.
  • Der Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter wurde grossflächig überschritten.
  • Fast die Hälfte der Kantone ist betroffen.

Das Pestizid Chlorothalonil wurde vom Bund neu als «wahrscheinlich krebserregend» bezeichnet und die Anwendung per Anfang 2020 verboten. Die Pestizide werden seit den 1970er Jahren in der Schweizer Landwirtschaft eingesetzt.

Die Konzentrationen mehrerer Chlorothalonil-Abbauprodukte überschreiten den Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter grossflächig. Sie führen somit zu einer erheblichen Verunreinigung, wie das Bundesamt für Umwelt (Bafu) am Dienstag mitteilte.

12 Kantone von Verschmutzung duch Pestizid Chlorothalonil betroffen

Nun hat das Bundesamt für Umwelt eine erste landesweite Einschätzung der Belastung im Grundwasser vorgenommen. Ein Pestizid wie Chlorothalonil könnten nur sehr schwer wieder entfernt werden, wie das Bafu schreibt. 80 Prozent des Trinkwassers in der Schweiz würden aus dem Grundwasser gewonnen. Es sei davon auszugehen, dass diese Verunreinigungen die Grundwasserqualität noch während Jahren in grösserem Ausmass beeinträchtigen werden.

Werte von über 0,1 Mikrogramm pro Liter finden sich in den folgenden Kantonen: Aargau, Bern, Freiburg, Genf, Luzern, Schaffhausen, Solothurn, Thurgau, Tessin, Waadt, Zug und Zürich. Eigene umfangreiche Analysen an potenziellen Wasserfassungen führen zurzeit die Kantonalen Fachstellen und Wasserversorger durch.

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