Pestizid Verbot: Hersteller und Händler wehren sich

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Zürich,

Hersteller und Händler wehren sich gegen das Pestizid-Verbot: Einige wollen nur ihre Bestände verkaufen – die anderen lehnen das Verbot generell ab.

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Ein Traktor mit Düngerstreuer. - dpa/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Ende Mai wurde ein Pestizid-Verbot beschlossen.
  • Acht Hersteller und Händler wehren sich gegen das Verbot vor dem Gericht.
  • Drei wollen nur die Bestände noch ausverkaufen, die anderen lehnen das Verbot generell ab.

Acht Hersteller und Händler von hochgiftigen Pestiziden wehren sich vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen ein Verbot.

Ein solches hatte das Bundesamt für Landwirtschaft (BWL) Ende Mai beschlossen. Während 30 Tagen konnten Hersteller und Händler dagegen Beschwerde einlegen.

Drei dieser Beschwerdeführenden akzeptieren das Verbot grundsätzlich, verlangen aber, dass sie ihre Bestände noch ausverkaufen dürfen.

Drei weitere lehnen das Verbot rundweg ab. Bei diesen dreien handele es sich um Dow AgroSciences, Syngenta und Sintrago. So eine Mitteilung von Greenpeace Schweiz und WWF Schweiz vom Freitag.

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Sie werden zwar oft gespritzt, doch moderne Weizensorten gedeihen ohne Pestizid besser als bisher gedacht. - Community

Insgesamt acht Beschwerden

Das Bundesverwaltungsgericht bestätigt gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass bei der Behörde acht Beschwerden eingegangen seien.

Die Beschwerdeführer wehren sich gegen einen Entscheid des BWL vom 28. Mai 2019. Damals hatte das Bundesamt alle zwölf Bewilligungen für Pestizide mit den Wirkstoffen Chlorpyrifos und Chlorpyrifos-methyl widerrufen.

Demnach müssen neun dieser Pestizide unverzüglich vom Markt genommen werden, drei weitere dürfen noch während zwölf Monaten verkauft werden.

Landwirte dürfen zudem vorhandene Lagerbestände noch während zwölf Monaten aufbrauchen. Insgesamt sind vom Rückzug 26 Produkte betroffen, die heute zu den weltweit am häufigsten eingesetzten Insektiziden zählen.

Pestizid sei giftig für Menschen

Laut Greenpeace Schweiz und WWF Schweiz haben Chlorpyrifos und Chlorpyrifos-methyl eine ähnliche Struktur wie gewisse chemische Kampfstoffe. Sie seien äusserst giftig für Vögel, Säugetiere, Fische, Amphibien, Insekten und namentlich auch alle Arten von Bienen und Hummeln.

Die Wirkstoffe töteten zudem das Leben im Boden und schädigten die eigene Ernährungsgrundlage.

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Ein Traktor versprüht Pestizid über einem Feld. - Keystone

Pestizid sei auch gefährlich für den Menschen. Wissenschaftler hätten nachgewiesen, dass der Wirkstoff während einer Schwangerschaft zu Hirnschäden beim ungeborenen Kind führen könne.

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