Wer fliegt, muss damit rechnen, nichts zu essen zu bekommen. Laut Gategroup-Chef Schmidt sind Lieferengpässe und Transportverspätungen die Gründe.
Eine Flugbegleiterin verteilt Essen und Getränke an die Passagiere. (Archivbild)
Eine Flugbegleiterin verteilt Essen und Getränke an die Passagiere. (Archivbild) - sda - Keystone/GAETAN BALLY
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Das Wichtigste in Kürze

  • Flugpassagiere müssen damit rechnen, nur noch Getränke zu erhalten.
  • Caterer Gategroup leidet unter Lieferengpässen und Transportverspätungen.
  • Mit einer Erholung wird erst 2024 gerechnet.

Flugpassagiere müssen in den kommenden Monaten mit weniger Getränken oder fehlendem Essen an Bord ihrer Flieger rechnen. Gründe sind internationale Lieferengpässe und Transportverspätungen, wie der Chef des Flugzeug-Caterers Gategroup, Christoph Schmitz, sagte.

«Schlimmstenfalls gibt es weniger Essen auf dem Flug, oder nur Getränke oder gar nur Wasser auf Kurzstreckenflügen», sagte der 56-jährige Manager in einem Interview mit den Zeitungen der CH-Media-Gruppe (Samstagausgabe). Solche Probleme gebe es «derzeit immer wieder mal» und werde es wohl weiterhin geben «in den nächsten Monaten».

Flugzeug-Caterer rechnet erst für 2024 mit Erholung

Aktuell fehlten dem weltweiten operierenden Verpflegungskonzern beispielsweise regelmässig bestimmte Champagner oder gewisse Bier-Sorten, sagte Schmitz weiter. Das Unternehmen müsse Millionen-Gelder investieren, um die Lagerbestände für Produkte wie Tee, Butter oder Bier zu erhöhen.

Der Flugzeug-Caterer mit Sitz in Glattbrugg ZH geht nach der Pandemie erst für 2024 mit einer Erholung des Geschäfts aus. Dann will das Unternehmen laut Schmitz auch wieder an die Schweizer Börse. «Wenn wir das Vor-Krisen-Niveau erreichen oder übertrumpfen können, ist eine Börsen-Rückkehr realistisch.» Nächstes Jahr rechne er nicht mit einer kompletten Erholung, auch weil der asiatische Markt «noch völlig am Boden» liege.

Gategroup
Mitarbeitende von Gategroup bereiten Flugzeug-Mahlzeiten vor. - Keystone

In der Pandemie sank der Gategroup-Umsatz von fünf auf zwei Milliarden Franken, und der Konzern baute 20'000 seiner 50'000 Stellen ab. Inzwischen zählt er wieder rund 37'000 Stellen. Bis Ende Jahr dürften es laut dem CEO wieder über 40'000 sein.

Klare Kritik übte der Gategroup-Chef am Bundesrat wegen ausgebliebenen Covid-Hilfskrediten. «Das war eine grosse Enttäuschung», sagte Schmitz. Ursprünglich sei Hilfe zugesagt worden, doch dann habe die Regierung ihre Meinung geändert.

Die Fluggesellschaft Swiss und die Wartungsfirma SR Technics – beide ebenfalls mit ausländischen Besitzern – hingegen hätten staatlich gedeckte Bankkredite von rund 1,4 Milliarden Franken erhalten. In den USA und Frankreich hätten die Regierungen Gategroup «unbürokratisch und rasch» mit jeweils 60 bis 70 Millionen Franken unter die Arme gegriffen.

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