Nachdem die WHO im Sommer wegen der Affenpocken die Notlage ausgerufen hat, sinken die Fallzahlen mittlerweile. Gerade mal eine Person steckt sich am Tag an.
Affenpocken
Impfdosen gegen Affenpocken sind noch zahlreich vorhanden. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der Affenpocken erklärte die WHO die «Notlage von internationaler Tragweite».
  • Mittlerweile sinken die Fälle, hierzulande steckt sich pro Tag höchstens eine Person an.
  • Die Risikogruppe befolge die Verhaltensempfehlungen besser, erklärt das BAG.

Anfang Mai steckten sich erstmals weltweit aussergewöhnlich viele Menschen mit dem Affenpocken-Virus an. Ende Juli hat die Weltgesundheitsorganisation sogar die «Notlage von internationaler Tragweite» erklärt.

Nur wenige Wochen später – am 12. August – war der vorläufige Peak des Ausbruches mit 1075 Ansteckungen bereits erreicht. Seither sinken die Zahlen kontinuierlich, aktuell infizierten sich weltweit täglich rund 280 Personen.

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Die weltweite Entwicklung des Affenpocken-Ausbruchs. - Ourworldindata.org

Das gleiche Bild zeigt sich auch hierzulande, wo dem BAG insgesamt 546 Ansteckungen gemeldet wurden. Im August kamen bis zu zwölf Fälle an einem Tag zusammen.

Doch: Aktuell steckt sich seit zwei Wochen gerade noch eine Person pro Tag an. An etlichen Tagen werden sogar gar keine Fälle vermeldet.

Affenpocken BAG
Laborbestätigte Affenpockenfälle in der Schweiz bis am 18.10.2022. - BAG

Sind die Affenpocken also bald vorbei? «Die Fallzahlen sinken weiter. Und wir gehen davon aus, dass sich der Trend fortsetzen wird», zeigt sich das BAG auf Anfrage von Nau.ch zuversichtlich.

Risikogruppe befolgt Verhaltensempfehlungen besser

Das BAG begründet den Rückgang damit, dass die Risikogruppe die Verhaltensempfehlungen besser befolge. Zudem werde in einigen Ländern bereits geimpft, erklärt Mediensprecher Daniel Dauwalder. «Daher ist davon auszugehen, dass Risikopersonen weltweit zu einem grossen Teil inzwischen entweder infiziert oder geimpft sind.»

Die Schweiz zählt allerdings nicht zu den Ländern, die bereits impfen. Der Bund hat zwar 40'000 Dosen bestellt, diese werden aber erst in den nächsten zwei Monaten geliefert. Zusätzliche 60'000 Dosen erhält ausserdem die Armee im nächsten Jahr.

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Affenpocken-Erreger unter dem Mikroskop.
Affenpocken Schwulen-Hass
Insbesondere Männer, die Sex mit anderen Männern haben, infizieren sich mit dem Virus. (Symbolbild)
USA Affenpocken
In Afrika sind keine Impfungen gegen die Affenpocken verfügbar. (Symbolbild)
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Infizierte leiden an hohem Fieber und Hautausschlägen.

Im August ging das BAG noch von rund 20'000 Impfwilligen aus – und gibt keine aktuellere Schätzung an. Der Bund betont aber: «An der Grundeinschätzung, für die Risikopopulation einen Impfstoff in ausreichender Menge bereitzuhalten, hat sich nichts geändert.»

Falls es zu keinem weiteren Ausbruch der Affenpocken kommt, werden sich wohl kaum 100'000 Personen impfen lassen. Der Impfstoff kann allerdings drei Jahre lang gelagert werden.

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