Ärztinnen und Ärzte beklagen Ungleichheiten bei der Finanzierung von Nierenbehandlungen in der Schweiz.
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Für bestimmte Medikamente und Tests fallen die Bewilligungen unterschiedlich aus. (Symbolbild) - keystone

Der Zugang zu neuen, international anerkannten Behandlungen ist einer neuen Studie zufolge von Krankenkasse zu Krankenkasse unterschiedlich. Die Studie wurde von der Schweizerischen Nierenstiftung finanziert.

Für bestimmte Medikamente und Tests, die noch nicht vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) für die Krankenkassen zugelassen sind, müssen Ärztinnen und Ärzte bei den Krankenkassen vorgängig eine Bewilligung einholen, wie die Nierenstiftung in einer Mitteilung vom Montag erklärte. Je nach Krankenkasse und zum Teil auch innerhalb einer Krankenkasse können diese Entscheide unterschiedlich ausfallen.

Genehmigungsverfahren undurchsichtig

Aus Sicht der Nephrologen ist das Vorabgenehmigungsverfahren in der Schweiz umständlich, intransparent und ungerecht. Es könne dazu führen, dass Patienten wichtige Behandlungen verweigert oder verzögert würden, und es trage zur moralischen Belastung der Ärztinnen und Ärzte bei, schrieben sie in der Studie. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift «Kidney360» veröffentlicht.

Für ihre Untersuchung befragten die Forschenden um Valerie Luyckx vom Kinderspital Zürich Nephrologinnen und Nephrologen in der Schweiz. Jeder dritte der rund 100 befragten Ärzte gab an, dass das System häufig zu klinisch relevanten Verzögerungen bei der Behandlung führe. Vier von fünf Ärzten gaben an, dass sie sich durch dieses Verfahren oft nicht in der Lage fühlten, das Beste für ihre Patienten zu tun.

72 Prozent der befragten Nierenärzte gaben zudem an, dass es selten oder nie möglich sei, mit den Vertrauensärzten der Krankenkassen persönlich in Kontakt zu treten. 69 Prozent der Nephrologinnen und Nephrologen befürchteten, dass diese Vertrauensärzte nicht über das nötige Fachwissen verfügen.

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