Neuer Chef der Basler Zeitung Marcel Rohr ist unvoreingenommen

Nun ist es klar, wer die Basler Zeitung nach der Tamedia-Übernahme leiten wird: Der 51-jährige Marcel Rohr übernimmt den Chefposten der Zeitung. Zuvor war er langjähriger Sportchef beim Basler Traditionsblatt.

Gegenüber der «Tageswoche» sagte Rohr, dass Ideologien ihm ein Gräuel seien. Er wolle eine die Zeitung aus der rechten Ecke hieven, und die Zeitung weder rechts noch links positionieren. Er sei politisch unvoreingenommen.

Gegenüber dem Online-Portal «Primenews» sagte Rohr, dass er in erster Linie die Marke «Baz» wieder stärken wolle. Zudem wolle er täglich «eine interessante Zeitung herausgeben, die zum Denken anregt und die kritisch hinterfragt – immer unter Einhaltung des nötigen Respekts und der journalistischen Fairness.»

Rohr sagt zudem, dass er zum Ziel habe, verlorene Baz-Leser zurückzugewinnen. Infolge der Somm-Ära und des Medienwandels verlor die Basler Zeitung stark an Lesern.

Die Motivation für die Bewerbung als Chefredakteur sei der Wunsch nach einer neuen Herausforderung gewesen. Rohr arbeitet seit 30 Jahren im Sportjournalismus.

Unter Noch-Chefredaktor Markus Somm bekam die «Baz» das Image eines rechten Kampfblattes. Zuvor war es zu einer verworrenen Übernahme durch SVP-Doyen Christoph Blocher gekommen. Im April 2018 wurde bekannt, dass Blocher die «Baz» in einem Tauschhandel mit dem Verlag Tamedia verkauft. Dafür erhielt Blocher im Gegenzug unter anderem das «Tagblatt der Stadt Zürich».

Tamedia hat angekündet, dass es auf der Redaktion keinen Stellenabbau geplant ist. Tamedia ist der grösste Medienkonzern der Schweiz, dem unter anderem nebst der «Baz» auch «20 Minuten» und der «Tages-Anzeiger» gehören. Der ehemalige Chefredakteur Markus Somm soll aus Autor nach einer Auszeit bei Tamedia tätig bleiben.