Neue Chipfabrik für Highend-Nischenchips in Zürich geplant
Eine neue Chipfabrik soll die Schweizer Halbleiterbranche stärken. Im Chip FabLab könnten Highend-Nischenchips für Robotik und Quantencomputer entstehen.

Die Schweiz soll ein nationales Zentrum mit dem Namen Chip FabLab für Chipfertigung und -forschung bekommen, berichtet «Swissinfo». Es soll auf 4000 Quadratmetern einen Reinraum bieten, der höchste Sauberkeitsstandards für Chipproduktion garantiert.
Das FabLab richtet sich vor allem an Highend-Nischenchips für Robotik, Quantencomputing und Satellitenkommunikation, erläutert ein Sprecher des Konsortiums. Die Finanzierung des Projekts bewegt sich zwischen 100 und 200 Millionen Franken, teilte «Swissmem» mit.
Beteiligt sind die ETH Zürich, das EMPA, Swissmem und Firmen wie Espros Photonics. Gespräche mit Bundes- und Kantonsbehörden liefen, eine staatliche Zusage stehe aber noch aus, wie die «Netzwoche» meldet.
Schweizer Chipfabrik als Schlüsselprojekt für Halbleiterindustrie
Die neue Chipfabrik ist laut den Verantwortlichen als gemeinschaftlich genutzte Infrastruktur konzipiert. Unternehmen und Forschende sollen dort gemeinsam Chips entwickeln und produzieren, erklärt Prof. Jürg Leuthold von der ETH Zürich.

Das Projekt orientiere sich an erfolgreichen Vorbildern wie dem finnischen VTT Micronova-Labor. Dieses Modell habe Finnlands Halbleiterbranche nachhaltig gestärkt, so ein Branchenvertreter.
Im FabLab könnten Firmen Fertigungskapazitäten mieten oder eigene Anlagen integrieren, erläutert die Projektkoordination. Die Schweizer Halbleiterindustrie betrachte die Chipfabrik als wichtige Brücke zwischen Forschung und Industrie.
Industrie setzt auf Wettbewerbsfähigkeit
«Digitalswitzerland» betont, dass die Infrastruktur Innovationen in Quantencomputing und 6G-Kommunikation fördere. Die Einrichtung sei für den Betrieb innerhalb der nächsten fünf Jahre geplant, so «Swissinfo».
Beobachter mahnen, die Schweiz müsse schnell handeln, um in der globalen Chipfertigung konkurrenzfähig zu bleiben. Das FabLab könne so die Wettbewerbsfähigkeit der exportorientierten Schweizer Branche sichern, so Swissmem-Chef Martin Hirzel.
Chip FabLab als Investition in die Zukunft
Der Bau eines Reinraums wird wegen Luftfiltern, Temperatur- und Feuchtigkeitskontrollen besonders kostenintensiv sein, erläutert ETH-Professor Leuthold. Das gemeinsame Labor vermeidet teure Doppelstrukturen und fördert damit Effizienz, so die Argumentation.
Trotz laufender Budgetdebatten im Parlament sehen Befürworter die neue Chipfabrik als langfristige Investition in kritische Schlüsseltechnologie. Die Standortförderung des Kantons Zürich unterstütze das Projekt mit grossem Interesse, heisst es in einer Mitteilung.
Das Swiss Chip FabLab vereine private und öffentliche Kräfte, um schweizerische Innovation in der Halbleitertechnologie zu sichern. Die Projektkoordination hoffe nun auf eine konkrete Verwirklichung bis Ende 2025.