Nach Beznau-Abschaltung: Wieso ist Hitze gefährlich für AKWs?
Das Beispiel Beznau zeigt: Hitze zwingt Atomkraftwerke zur Drosselung. Doch weltweit stehen AKWs bei hohen Temperaturen vor Problemen.

Das Atomkraftwerk Beznau im Kanton Aargau geht wegen der aktuellen Hitzewelle teilweise vom Netz. Einer der beiden Reaktoren wurde abgeschaltet, der zweite läuft nur noch mit halber Leistung, wie «swissinfo» berichtet.
Der Grund ist die hohe Wassertemperatur der Aare. Die Axpo hält sich damit in Beznau an die Vorgaben des Bundes, um Flora und Fauna im Fluss zu schützen.
Beznau zeigt: Hitze und Kühlleistung als Faktoren
Steigen die Temperaturen im Sommer, geraten Atomkraftwerke unter Druck. Viele Anlagen nutzen Fluss- oder Seewasser zur Kühlung der Reaktoren, wie «SRF» berichtet.
Bei Hitzewellen erwärmt sich das Kühlwasser stark. Die Rückleitung des erwärmten Wassers kann Flüsse zusätzlich aufheizen und das Ökosystem belasten.

Ab einer bestimmten Wassertemperatur müssen Betreiber die Leistung ihrer Reaktoren reduzieren. In der Schweiz gilt meist eine Grenze von 25 Grad, wie «swissinfo» erklärt.
Ist das Wasser zu warm, sinkt die Effizienz der Kühlung. Das kann die Sicherheit des Kraftwerks beeinträchtigen und birgt Risiken für die Umwelt.
Auswirkungen auf den Betrieb
In Europa mussten in den vergangenen Jahren mehrfach AKWs wegen Hitze ihre Produktion drosseln oder sogar stoppen, berichtet «capital.de». Besonders betroffen sind Anlagen ohne Kühlturm, da sie Flusswasser direkt zur Kühlung nutzen.
Auch in Frankreich kam es zu Einschränkungen im Betrieb. Die Behörden schreiben vor, dass die Temperatur im Fluss nicht über bestimmte Werte steigen darf.
Herausforderungen durch den Klimawandel
Experten sehen im Klimawandel eine wachsende Herausforderung für den sicheren Betrieb von Atomkraftwerken. Hitzewellen und Trockenperioden könnten in Zukunft häufiger auftreten, wie «SRF» berichtet.
Dadurch steigt das Risiko, dass AKWs ihre Leistung drosseln oder zeitweise abschalten müssen. Die Energieversorgung könnte dadurch zusätzlich unter Druck geraten.