Stadt Zürich

Muss das Schreiner-Ausbildungszentrum in Zürich bald schliessen?

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Zürich,

Das Ausbildungszentrum für Schreiner in Zürich ist auf eine heftige Finanzspritze angewiesen, sonst droht der Konkurs.

schreiner ausbildungszentrum zürich
In Zürich könnte die Schreinerausbildung schon bald Geschichte sein. - Keystone (Symbolbild)

Das Schreiner-Ausbildungszentrum Zürich befindet sich in einer existenzbedrohenden Situation. Ohne eine sofortige Finanzspritze von 300'000 Franken bis Ende September droht der Konkurs der renommierten Bildungseinrichtung, so das «SRF».

Die dramatische Lage wurde erst kürzlich den Lernenden und deren Familien mitgeteilt. Für die 40 Auszubildenden, die derzeit ihre Schreinerlehre absolvieren, bedeutet dies grosse Unsicherheit über ihre berufliche Zukunft.

Glaubst du, das Ausbildungszentrum kann noch gerettet werden?

Verwaltungsratspräsident Markus Bosshard zeigt sich besorgt über die prekäre Finanzlage. Ein Konkursverfahren wäre für alle Beteiligten ein schmerzhafter Verlust, den man unbedingt vermeiden möchte.

Schreiner-Ausbildungszentrum Zürich hat lange Tradition

Das Schreiner-Ausbildungszentrum Zürich blickt auf eine beeindruckende Geschichte von über 130 Jahren zurück. Die Institution wurde ursprünglich als städtische Einrichtung gegründet.

Die Lernenden arbeiten nicht nur an Übungsprojekten, sondern übernehmen auch kommerzielle Aufträge für externe Kunden, um zur Finanzierung beizutragen.

Das Zentrum fungiert als wichtiger Baustein in der Schweizer Berufsbildungslandschaft. Es bietet jungen Menschen eine fundierte handwerkliche Ausbildung in einem traditionellen, aber zukunftsorientierten Beruf.

Strukturelle Herausforderungen

Die Umwandlung von einer staatlich finanzierten zu einer privaten Genossenschaft brachte neue Herausforderungen mit sich. Markus Bosshard und seine Mitstreiter übernahmen laut der «Schreinerzeitung» 2016 die Verantwortung, als sich der Kanton aus der Finanzierung zurückzog.

schreiner ausbildungszentrum zürich
Ob und wie es für die Lehrlinge im Schreiner-Ausbildungszentrum Zürich weitergeht, ist unklar. - Keystone (Symbolbild)

Das Geschäftsmodell basiert darauf, durch kommerzielle Projekte mit den Lernenden genügend Einnahmen zu erzielen. Diese Strategie erwies sich jedoch als schwieriger umsetzbar als ursprünglich geplant, da Marketing und Netzwerkaufbau vernachlässigt wurden.

Bereits vor drei Jahren musste das Zentrum einmalig finanzielle Unterstützung vom Kanton beantragen. Diese Hilfe reichte jedoch nicht aus, um eine nachhaltige Finanzierung zu gewährleisten.

So reagiert die Branche

Der Schreinermeisterverband des Kantons Zürich bedauert die mögliche Schliessung des bedeutenden Ausbildungsbetriebs. Gleichzeitig stellt der Verband klar, dass eine direkte finanzielle Unterstützung nicht zu seinen Aufgaben gehört.

Verbandspräsident Andreas Derrer betont laut dem «SRF» dennoch die Bereitschaft, konstruktive Lösungsansätze zu unterstützen. Der Verband sieht sich jedoch nicht in der Verantwortung, einzelne Betriebe finanziell zu retten.

Die Haltung des Verbands spiegelt die komplexe Situation wider, in der sich private Bildungseinrichtungen befinden. Ohne staatliche Unterstützung sind sie auf Eigenfinanzierung und externe Hilfe angewiesen.

Letzte Rettungsversuche

Als Ausweg aus der Krise setzen die Verantwortlichen auf Crowdfunding und Spendenaktionen. Eine Gruppe engagierter Eltern hat sich formiert, um Geld für die Rettung des Ausbildungszentrums zu sammeln.

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Ein Crowdfunding soll nun Geld in die Kassen bringen. - Keystone

Die kurzfristige Finanzierung soll dem «SRF» zufolge Zeit verschaffen, um langfristige Lösungen zu entwickeln. Potenzielle Sponsoren und Investoren könnten das Zentrum auf eine solidere finanzielle Basis stellen.

Trotz der schwierigen Lage bleibt Markus Bosshard optimistisch und kämpferisch. Seine 34-jährige Verbindung zum Zentrum motiviert ihn, alle möglichen Wege zur Rettung der traditionsreichen Institution zu erkunden.

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Kommentare

User #2010 (nicht angemeldet)

Niemand braucht Schreiner, sämtliche Möbel kauf man bei Ikea... 😉 😂

User #5801 (nicht angemeldet)

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