Die Verantwortlichen des Alpinen Museums in Bern können etwas aufatmen. Der Nationalrat hat beschlossen, den Bundesbeitrag für Museen und Sammlungen zu erhöhen.
Museum (Symbolbild)
Museum (Symbolbild) - Unsplash

Der Nationalrat beschloss in einem Vorentscheid eine Erhöhung um 530'000 Franken. Nun muss noch der Ständerat zustimmen. Dieser wird nächste Woche über die Ausgabenposten befinden. Die Ständeratskommission beantragt der Kleinen Kammer eine Erhöhung des Beitrags an das Alpine Museum. Die Zeichen stehen damit gut, dass der Ständerat dem Nationalrat beim Entscheid folgt. Dies umso mehr als die Mitglieder der Kleinen Kammer ihre Kantone vertreten, darunter auch diverse Bergkantone.

Beim Alpinen Museum in Bern war am Donnerstag die Erleichterung spürbar. Direktor Beat Hächler freute sich insbesondere auch darüber, dass die Beitragserhöhung im Erstrat eine «so deutliche Mehrheit» fand, wie er gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-sda sagte.

Aus dem Resultat schliesst Hächler, dass auch diverse Parlamentarier der FDP und SVP aus Bergkantonen für die Beitragserhöhung gestimmt haben. «Das zeigt, dass das Haus nicht nur ein bernisches Museum ist, sondern schweizweite Ausstrahlung hat.» Den Entscheid des Nationalrats wertet Hächler denn auch als Legitimation dieses schweizweiten Anspruchs.

Das Alpine Museum will in Zukunft noch stärker zu einem nationalen Kompetenzzentrum für materielle und immaterielle alpine Kultur werden. Weiterentwickeln will Hächler gegenwartsnahe Themen unter Einbezug lokaler oder regionaler Akteure.

Als Beispiel nennt der Museumsdirektor etwa die laufende Ausstellung zum Thema Lawinen. Dazu habe man mit Leuten aus Airolo TI zusammengearbeitet. Die Ausstellung wird dort auch zu sehen sein. Ziel sei es, die Institution in der ganzen Schweiz sichtbarer zu machen.

Für eine Sonderausstellung zum Thema Wasser erhielt das Alpine Museum vergangenes Jahr den «Prix Expo» der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz. Die Ausstellungsmacher wagen einen Blick in die Wasserzukunft und spielten dabei mit verschiedenen Zukunftsperspektiven. Die Ausstellung verband Naturwissenschaft, Kultur und Politik.

Eine weitere Aufgabe will das Alpine Museum künftig stärker wahrnehmen: die Vernetzungsarbeit. Die Institution könne beispielsweise lokale oder regionale Akteure zusammenbringen und den Austausch fördern, um gemeinsam «die alpine Sache» zu pflegen.

Rettungsaktion

Als das Bundesamt für Kultur vergangenes Jahr bekannt gab, den Beitrag an das Alpine Museum um drei Viertel zu kürzen, war dies für die Verantwortlichen ein Schock.

Die Institution hatte in den vergangenen Jahren eine Neukonzeption vorgenommen und sich zu einem Forum für alpenpolitische und -kulturelle Fragen entwickelt. Hächler sah durch den Wegfall eines Grossteils der Gelder die Existenz der Institution gefährdet.

Eine «Rettungsaktion» fand gutes Echo; über 16'000 Personen aus allen Landesteilen unterzeichneten eine Petition. Auch aus dem europäischen Alpenraum erhielt die Institution Unterstützung.

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