Der Mörder seiner Mutter wird in geschlossene Anstalt eingewiesen.
England gefängnis
Das Gericht Lugano stufte die Rückfallgefahr als hoch ein. Der Beschuldigte muss psychiatrisch behandelt werden. (Symbolbild) - pixabay

Der Mann, der im Frühling 2022 im Maggiatal im Wahn seine Mutter getötet hat, ist am Donnerstag vor dem Strafgericht Lugano des Mordes schuldig gesprochen worden. Das Gericht folgte der Forderung der Staatsanwaltschaft und ordnete aufgrund einer schwerwiegenden psychischen Störung eine stationäre Massnahme in einer geschlossenen Anstalt an.

Der Beschuldigte brauche eine Therapie. Eine Therapie, die er im Gefängnis nicht erhalten könne, erklärte der vorsitzende Richter am Donnerstag vor dem Strafgericht Lugano.

Rückfallgefahr hoch eingeschätzt

Die Rückfallgefahr stufte er als hoch ein, da der junge Mann seine Mutter im Wahn getötet habe. Es sei denkbar, dass der Beschuldigte auch andere Personen für bedrohliche Wesen halte und diese angreife. Deshalb müsse die Öffentlichkeit vor dem Mann geschützt werden.

Der Beschuldigte habe nicht seine Mutter als solche töten wollen, sondern diejenige, die er in seiner psychotischen Störung als «die Königin der Hexen» gesehen habe, erklärte der Richter weiter. Deshalb müsse der Mann in erster Linie psychiatrisch behandelt werden. Der Bruder des Beschuldigten erhielt vom Gericht 50'000 Franken Wiedergutmachung zugesprochen.

Äusserst brutale Tat

Der heute 23-Jährige hatte im April 2022 seine Mutter in Avegno TI im Maggiatal getötet. Laut Anklageschrift erschlug er die Mutter im Schlaf, und zwar «mit mehr Schlägen als nötig, um ihr das Leben zu nehmen». Auch mit einem Messer stach er auf die 61-Jährige ein. Die Tessiner Staatsanwaltschaft stufte in ihrer Anklage diese Handlungen als «particolarmente violenti» – «äusserst brutal» – ein.

Nach der Tat war der Beschuldigte laut Informationen der Tessiner Staatsanwaltschaft während längerer Zeit nicht einvernehmbar gewesen. Seine knapp zweijährige Untersuchungshaft brachte er in einer Gesundheitseinrichtung zu.

Vorfall vorhersehbar?

Gemäss in der Anklageschrift wiedergegebenem psychiatrischen Gutachten war der Mann bereits vor seiner Tat gegenüber seiner Mutter aggressiv und wütend aufgetreten. Zudem habe er rund ein Jahr vor dem Mord begonnen, grosse Mengen an Cannabis zu sich zu nehmen.

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