Medien hatten dem Bund vorgeworfen, er hätte auf das Angebot einer eigenen Impfstoffproduktion verzichtet. Der Schweizer Moderna-Chef stützt Bersets Erklärung.
Lonza
Bei Lonza wird Moderna-Corona-Impfstoff hergestellt. Hier ein Gebäude in Basel. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz hätte auch mit einer eigenen Impfproduktion nicht mehr Impfstoff erhalten.
  • Dies erklärte der Schweizer Moderna-Chef in einem Zeitungsinterview.
  • Damit pflichtet er der Darstellung Alain Bersets bei.

Der Bund hat mit seinem Verzicht auf eine eigene Impfproduktionsstrasse im Lonza-Werk im Wallis «nichts verpasst». Dan Staner, Geschäftsführer des Impfstoffherstellers Moderna Schweiz, sagte in einem Zeitungsinterview: Eine eigene Impfproduktionsstrasse hätte nicht mehr gebracht, «als was die Schweiz jetzt sowieso hat.» Es habe auch nie entsprechende Gespräche gegeben.

Moderna habe der Schweizer Regierung nie angeboten, Anlagen von ihnen zu kaufen. «Wir verkaufen Impfdosen und keine Produktionsstrassen», so Staner in den Tamedia-Medien vom Freitag.

Rückendeckung für Alain Berset

Mit diesen Aussagen stützt er die Aussagen von Gesundheitsminister Alain Berset. Dessen Kontakte mit Lonza in Visp hatten eine Kontroverse über mögliche Investitionen des Bundes in die Impfproduktion ausgelöst. Im Vordergrund stand die Frage, ob der Bundesrat ein Angebot von Lonza für den Kauf einer Impfstoff-Produktion ausgeschlagen habe.

Laut Staner sind finanzielle Investitionen nicht mehr das entscheidende Kriterium, um einen schnelleren Zugang zu Impfstoffen zu sichern.

Der Flaschenhals liege mittlerweile anderswo. Es sei vor allem eine Herausforderung, genügend qualifiziertes Personal zu finden. Dafür brauche es spezialisierte Fachkräfte. Allein in der Schweiz habe Moderna 60 Stellen ausgeschrieben.

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