Millionen-Investition: Sisslerfeld wird zur Mega-Arbeitszone
Sisslerfeld im unteren Fricktal erhält grünes Licht für Verkehrsentwicklung und wird zur grössten Arbeitszonenreserve des Kantons Aargau.

Das Sisslerfeld in vier Gemeinden des unteren Fricktals kann als grösste Arbeitszonenreserve des Kantons Aargau für den Verkehr erschlossen werden. Der Grosse Rat hiess am Dienstag den entsprechenden Nutzungsplan für die Südspange im Sisslerfeld gut.
Der Grosse Rat beschloss den Plan mit 109 zu 22 Stimmen. Konkret geht es um die Erschliessung auf dem Gemeindegebiet von Eiken.
Der Bau der Südspange wird voraussichtlich rund 26 Millionen Franken kosten. Der Kanton baut und finanziert die Erschliessung vor.
Kostenverteilung führt zu Diskussionen
Der Kanton übernimmt letztlich 7 Millionen Franken. Die Grundeigentümer bezahlen rund 8 Millionen Franken.
Die Standortgemeinde Eiken muss 11 Millionen Franken beitragen. Das führte in der Gemeinde, die rund 2300 Einwohnende zählt, zu vielen Diskussionen.
Die Gemeindeversammlung konnte aus rechtlichen Gründen nicht über das Erschliessungsprojekt und über die Kostenbeteiligung befinden.
Es werde «über die Köpfe der Menschen entschieden», wurde im Parlament kritisiert.
Gemeinde behält finanziellen Handlungsspielraum
Die Gemeinde muss ihren Beitrag erst nach 15 Jahren bezahlen – wenn die erhofften Steuereinnahmen neu angesiedelter Firmen gesprudelt sind.
Nach Ansicht der Mehrheit des Parlaments ist das ein gutes Angebot an Eiken. Die Gemeinde behalte mit diesem Vorgehen den finanziellen Handlungsspielraum, hiess es.
Volkswirtschaftsdirektor Dieter Egli (SP) hielt dazu fest, es sei dem Regierungsrat klar, dass es für Eiken eine «grosse Bürde» sei, die Gemeindestrasse zu finanzieren.
Entwicklungsmöglichkeiten trotz Kritik
Die Gemeinde habe jedoch grosse Entwicklungsmöglichkeiten. Es sei wie in der Landwirtschaft, zuerst müsse man säen und dann ernten, sagte der Sprecher der FDP-Fraktion. Eiken werde wie die Nachbargemeinden den Steuerfuss senken können.
Auch die anderen bürgerlichen Parteien stellten sich hinter die Vorlage des Regierungsrats. Es handle sich «um eine gute Lösung». Die SP stimmte ebenfalls zu.
Fricktal fühlt sich übergangen
Grundsätzliche Kritik übten einzig die Grünen – vor allem wegen des Landverbrauchs. Mehr Wachstum bedeute nicht mehr Wohlstand, betonten sie.
Zahlreiche Grossrätinnen und Grossräte aus dem Fricktal meldeten sich zu Wort.