Migros: Pendler im Zürcher HB ignorieren Kassen-Lotsen

An ihr kommt kaum jemand vorbei. Die Migros-Filiale am Zürcher Hauptbahnhof ist für viele Pendler unverzichtbar. Auf dem Weg zur Arbeit ein Brötli holen oder auf dem Heimweg schnell einkaufen – hier gibt's fast alles. Das zieht täglich Tausende an.

Und führt an den Kassen entsprechend für Andrang. Längst hat der Orange Riese drum die bedienten Kassen mit Self-Check-out-Kassen ergänzt.

Vor ersteren herrschte regelmässig Chaos – denn keiner verstand so recht, wo man anstehen muss. Und welche Kasse denn nun frei ist.

Seit neuestem steht drum ein «Lotse» vor den Kassierinnen. Er bringt Licht ins Dunkel und weist die Kundinnen und Kunden an: «Kasse 4 ist frei.» Also fertig mit Chaos in der HB-Migros?

Leider nicht ganz. «Die Leute hören nicht auf mich», klagt der zuständige Lotse an einem Wochenende kopfschüttelnd. «Sie gehen zur Kasse vier, wenn ich sechs sage.» Ein Augenschein vor Ort bestätigt das.

Wie also wird man den Pendler-Massen beim Einkaufen Herr? Auch die Migros scheint keine andere Lösung parat zu haben. Auf den ignorierten Lotsen geht Sprecherin Annabell Ott in ihrer Antwort nicht ein, als Nau.ch nachfragt.

Stattdessen betont sie, das Lotsen-Konzept sei zuverlässig: «Insbesondere zu Stosszeiten hat es sich bewährt, dass unsere Mitarbeitenden Kunden im Bereich der bedienten Kassen lenken.» So könne der Zahlungsvorgang effizient abgewickelt werden.

Die Mega-Filiale im Zürcher HB Richtung Landesmuseum wurde erst kürzlich umgebaut. Sie erfreut sich grosser Beliebtheit – vor allem zu Hauptverkehrszeiten wird sie jeweils regelrecht überrannt.