Wie bereits in den vorangegangenen drei Jahren führten Preissenkungen zu einer klaren Wachstums-Verlangsamung.
Medikamente
Ein Apotheker zeigt einem Kunden zwei verschiedene Medikamente. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2021 verkaufte die Pharmabranche Medikamente im Wert von insgesamt gut 6,6 Mia. Franken.
  • Das waren 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr.

Der Schweizer Medikamentenmarkt hat im Jahr 2021 zwar wieder deutlicher zugelegt. Erneut haben jedoch Preissenkungen das Wachstum eingedämmt. Schon in den vorangegangenen drei Jahren führten Preissenkungen zu einer klaren Wachstums-Verlangsamung.

2021 verkaufte die Pharmabranche Medikamente im Wert von insgesamt gut 6,6 Milliarden Franken. Das waren 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr, wie Interpharma, der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen in der Schweiz, und Vips, die Vereinigung der Pharmafirmen, am Dienstag mitteilten. Der Absatz gemessen in Packungen nahm hingegen um gut 1 Million ab.

Letztmals lag die Wachstumsrate im Jahr 2017 bei über 4 Prozent. In den Vorjahren war sie jeweils deutlich tiefer. Auch 2021 hätten jedoch Preissenkungen das Wachstum geschmälert – und zwar um 2,3 Prozent. Ohne die Preissenkungen wäre das Marktwachstum bei 6,7 Prozent gelegen, heisst es.

Stärkstes Wachstum erneut bei Krebsmedikamenten

Denn die Nachfrage war vergangenes Jahr sehr hoch und auch das Volumen von neuen und innovativen Therapien hat laut der Mitteilung zugenommen. Vor allem die Therapiegebiete Krebs und Autoimmunerkrankungen trugen dank innovativer Therapien 2021 signifikant zum Wachstum im Gesamtmarkt bei. Das stärkste wertmässige Wachstum verzeichneten dabei erneut die Krebsmedikamente.

Der Umsatz mit Generika lag im vergangenen Jahr mit 809,6 Millionen Franken 6,9 Prozent höher als im Jahr davor. Der Anteil der gekauften Generika innerhalb des patentabgelaufenen Marktes mit generischer Konkurrenz lag laut der Mitteilung bei 62 Prozent. Bei den Top 20 der umsatzstärksten Wirkstoffe mit abgelaufenen Patenten verkauft die Branche sogar 69 Prozent Generika. Das heisst, dass nur noch knapp ein Drittel dieser Mittel die «Originale» waren, der Rest entfiel auf Nachahmerpräparate.

Einen weiteren deutlichen Umsatzschub erfuhren im Jahr 2021 auch sogenannte Biosimilars, also Nachahmerpräparate von biologischen Arzneimitteln. Sie legten um 40,6 Prozent auf 95 Millionen Franken zu. Aber auch die Referenzprodukte, also patentabgelaufene Biologika mit mindestens einem Biosimilar in Konkurrenz, sind um 5,5 Prozent auf einen Umsatz von gut 351 Millionen Franken gewachsen.

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