In 45 Minuten in die Weiten des Universums reisen.
«Dort draussen» nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise zu Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems. (Bild: Verkehrshaus Planetarium)
«Dort draussen» nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise zu Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems. (Bild: Verkehrshaus Planetarium)
Marc Horat, Kurator des Planetariums in Luzern, vor dem komplexen Steuerpult unter der 360-Grad-Kuppel. (Bild: Verkehrshaus der Schweiz)
Marc Horat, Kurator des Planetariums in Luzern, vor dem komplexen Steuerpult unter der 360-Grad-Kuppel. (Bild: Verkehrshaus der Schweiz)
Ein Computer benötigt rund zwei Wochen, um die 3D-Modelle der ausserirdischen Planeten herauszurechnen. (Bild: Verkehrshaus der Schweiz)
Ein Computer benötigt rund zwei Wochen, um die 3D-Modelle der ausserirdischen Planeten herauszurechnen. (Bild: Verkehrshaus der Schweiz)
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Planetarium im Verkehrshaus der Schweiz produziert eigene Shows zu Themen der Astronomie
  • Die Show «Dort draussen» sucht Antworten auf die Frage: «Gibt es Leben ausserhalb unseres Sonnensystems?»
  • Die Luzerner Eigenproduktion wird nun sogar in den USA und Japan gezeigt

Schnelle Schnitte sind tabu

Die Produktion einer Planetariums-Show ist vergleichbar mit der Herstellung eines Filmes. Am Anfang steht ein Drehbuch, danach werden passende Filmsequenzen und die «Weltraumflüge» mit einem speziellen Programm zusammengestellt und schliesslich geschnitten und vertont. Dennoch sei das Medium «Planetarium» doch etwas ganz Besonderes, sagt Marc Horat: «Da der Film am Ende nicht auf eine flache Leinwand, sondern auf eine 360-Grad-Kuppel projiziert wird, dürfen wir den Zuschauer auf keinen Fall visuell überfordern». So seien zum Beispiel schnelle Schnitte und ruckartige Bewegungen tabu. Bei einer technisch nicht ausgereiften Produktion könnte es dem Zuschauer allenfalls sogar übel werden.

Nicht nur für den Kurator, auch für die Computer stellte die Eigenproduktion eine Herausforderung dar, weil die Auflösungen viel höher sind als beispielsweise bei Fernsehproduktionen: Um die verschiedenen Sequenzen aus dem Programm herauszurechnen, benötigte ein Computer rund zwei Wochen. Das Zusammensetzen des fertigen Films dann nochmals zwei Tage. Auch die Dateigrösse der fertigen Show lässt sich sehen: rund 4 Terabyte Platz benötigt «Dort draussen» auf einer Festplatte – das sind umgerechnet etwa eine Million Musikstücke.

«Dort draussen», so heisst die Planetarium-Show, die von Marc Horat, Kurator des Planetariums im Verkehrshaus, selber kreiert und produziert wurde. «Der nationale Forschungschungsschwerpunkt NCCR PlanetS hatte das Ziel, die Suche nach Exoplaneten – also Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems – in der Schweiz bekannter zu machen. Daher kamen sie auf uns zu, um gemeinsam eine Planetariums-Show zu diesem Thema zu gestalten», erzählt der studierte Astrophysiker Horat. Entstanden ist daraus in rund einem halben Jahr Entwicklungszeit eine 45-minütige Show, welche die Zuschauer in die Weiten des Universums entführt.

Enorme Datenmengen

Gratis zum Download

Trotz, oder gerade wegen des grossen Aufwandes für die Produktion, wird die Show nun nicht nur im Planetarium in Luzern gezeigt, sondern via Internet auch für andere Planetarien kostenlos zum Download angeboten. «Wir machen das, damit auch kleinere Planetarien attraktive und aktuelle Shows zeigen können und dass eine möglichst hohe Reichweite für dieses aktuelle Forschungsgebiet erzielt werden kann», sagt Marc Horat. Das grosszügige Angebot wird rege genutzt: «Dort draussen» ist drauf und dran, den Planeten zu erobern. Die Show wird ein halbes Jahr nach seiner Veröffentlichung bereits in Deutschland, Grossbritannien, den USA und sogar in Japan gezeigt und trägt den Namen «Verkehrshaus Planetarium» in die Welt hinaus.

Das Planetarium im Verkehrshaus der Schweiz zeigt neben «Dort draussen» unter anderem auch «D'Wiehnachtsgschicht», die biblische Geschichte erzählt als riesiges Bilderbuch.

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