Eine Lenkungsabgabe zur Verteuerung von Flugtickets aus klimapolitischen Überlegungen ist einer neuen Umfrage zufolge weiterhin mehrheitsfähig.
Eine Passagierin mit einem Flugticket in einer Checkin-Halle in Zürich-Kloten. (Archivbild)
Eine Passagierin mit einem Flugticket in einer Checkin-Halle in Zürich-Kloten. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einer Umfrage sind drei Viertel der Befragten für eine Flugticketabgabe fürs Klima.
  • Jüngere waren skeptischer und tendierten mehrheitlich zur tiefstmöglichen Abgabe.
  • Die Flugticketabgabe war Teil des vom Stimmvolk im Juni 2021 abgelehnten CO2-Gesetzes.

Eine Lenkungsabgabe zur Verteuerung von Flugtickets aus klimapolitischen Überlegungen ist einer neuen repräsentativen Umfrage zufolge weiterhin mehrheitsfähig. Demnach sprachen sich knapp drei Viertel der Befragten für eine solche Flugticketabgabe aus.

Die vom Marktforschungsinstitut GfS Zürich durchgeführte und von der «NZZ am Sonntag» publizierte Umfrage zeigt: 72 Prozent der rund 1000 Befragten würden eine Flugticketabgabe unterstützen.

Iata
Der Airline-Verband Iata will bis 2050 CO2-Neutralität im Flugverkehr. (Archivbild) - keystone

In Auftrag gegeben hat die Befragung die Umweltorganisation Umverkehr. Der Befund entspricht jenem früherer Umfragen.

Jüngere sind skeptischer

Für den Einführungsfall sprachen sich 42 Prozent für eine Verteuerung von 30 Franken für Kurzstreckenflüge und 120 für Langstreckenflüge aus. 50 Prozent stimmten höheren Abgaben zu. Dabei zeigten sich Unterschiede nach Alter. Jüngere waren skeptischer und tendierten mehrheitlich zur tiefstmöglichen Abgabe.

Würden Sie eine Flugticketabgabe fürs Klima begrüssen?

75 Prozent der Befragten wollten, dass die Einnahmen aus den Abgaben in Schweizer Klimaschutzprojekte fliessen. 55 Prozent sprachen sich dafür aus, mit den Geldern den internationalen Schienenverkehr zu unterstützen.

CO2-Gesetz wurde abgelehnt

Eine Flugticketabgabe war Teil des vom Stimmvolk im Juni 2021 abgelehnten CO2-Gesetzes. Das Parlament lehnte in der Folge mehrere parlamentarische Initiativen zum Thema ab. Der Nationalrat verlangte im März vom Bundesrat einen Bericht dazu, wie CO2-neutrales Fliegen bis 2050 ermöglicht werden kann. Die Einführung einer Flugticketabgabe oder eine internationale Kerosinsteuer stehen dabei nicht mehr im Vordergrund.

Flugticketabgabe
Wie der Bundesrat verzichtet auch das Parlament auf die Einführung einer Flugticketabgabe. - keystone

Die Grüne St. Galler Nationalrätin und Umverkehr-Co-Präsidentin Franziska Ryser will die Flugticketabgabe dennoch wieder aufs Tapet bringen. Sie fordert per Motion die Einführung einer solchen.

Daneben plant der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) eine Volksinitiative zum Thema. Die Lancierung wird für das Frühjahr 2023 angestrebt, wie der Verband gegenüber der «NZZ am Sonntag» verlautete.

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