Nach Missbrauchsvorwürfen hat das Leitungsteam der Tanz-Akademie Zürich (TaZ) vorübergehend seine Ämter niedergelegt.
Tanzakademie Zürich
Mehrere Studierende an der Tanzakademie Zürich haben Missbrauchsvorwürfe erhoben. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Tanz-Akademie Zürich sah sich mit Missbrauchsvorwürfen konfrontiert.
  • Diese lösten eine Administrativuntersuchung im Betrieb aus.
  • Die Leitung der Akademie legt nun vorübergehend ihre Ämter nieder.

Es reagiert damit auf die laufende Administrativuntersuchung. Die Massnahme soll einen reibungslosen weiteren Betrieb der Institution sicherstellen. Mit dieser Massnahme werde den Ergebnissen der Administrativuntersuchung nicht vorgegriffen, betonte die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) am Mittwochabend in einer Mitteilung.

Der Schritt erfolge einvernehmlich. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen Ende des ersten Quartals 2023 vorliegen. Die TaZ ist der ZHdK angegliedert und gilt als eine der renommiertesten staatlichen Ballettschulen der Welt.

«Wollen Schüler schützen»

Der Gesamtleiter Oliver Matz und die künstlerische Leiterin Steffi Scherzer liessen sich in der Mitteilung zitieren, sie hätten diese Entscheidung «schweren Herzens» getroffen. Sie möchten damit «die Institution schützen und den Schülerinnen und Schülern ein Umfeld schaffen, in dem sie sich auf ihre Ausbildung an der TaZ konzentrieren könnten».

Zürcher Tanzakademie Zürich
An der Zürcher Tanzakademie soll es zu Schikanen, Demütigungen und gar körperlicher Gewalt kommen. (Archivbild) - Keystone

Mit der Untersuchung der Vorwürfe ist eine unabhängige Anwaltskanzlei beauftragt, wie es in der Mitteilung hiess. Diese soll die die Sachlage durch Anhörungen von Betroffenen sowie externen Experten transparent machen und lückenlos aufklären. Bis zum Abschluss der Administrativuntersuchung will die ZHdK keine weiteren Auskünfte erteilen.

Bekannt geworden waren die Vorwürfe von ehemaligen Studentinnen und Studenten durch einen Bericht der Zeitung «Die Zeit». In den Berichten der Betroffenen war von Beleidigungen und Demütigungen durch Lehrpersonen die Rede. Es hätten strenge Gewichtsvorgaben gegolten, was bei einigen Schülern zu Essstörungen geführt habe. Auch von Depressionen, Angstzuständen und Suizidgedanken wurde berichtet.

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