Ein ehemaliger St. Galler Kita-Angestellter soll sich an zwei Buben vergangen haben. Nun äussert sich die Kita-Leitung zum Fall und zeigt sich sehr betroffen.
Jacques Hefti, Verwaltungsratspräsident der Fiorino Kinderbetreuung, zeigte sich an einer Medienkonferenz bestürzt über den mutmasslichen Missbrauchsfall in einer Kita in St. Gallen.
Jacques Hefti, Verwaltungsratspräsident der Fiorino Kinderbetreuung, zeigte sich an einer Medienkonferenz bestürzt über den mutmasslichen Missbrauchsfall in einer Kita in St. Gallen. - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein St. Galler Kita-Angestellter wurde im Juli 2018 wegen Kinderporno-Besitz verhaftet.
  • Nun besteht der «dringende Verdacht», dass er zwei Buben sexuell missbrauchte.

Im Kanton St. Gallen wurde im August 2018 ein Angestellter einer Kindertagesstätte verhaftet, weil er Kinderpornos verbreitet hatte. Jetzt kommt ans Tageslicht, dass sich der damals 33-jährige Schweizer an zwei Jungen vergangen und sich dabei gefilmt haben soll. Einen davon soll er sogar in der Kindertagesstätte missbraucht haben.

Heute kurz nach dem Mittag erklärten sich die Verantwortlichen der Kindertagesstätte vor der Presse. Jacques Hefti, Verwaltungsratspräsident des Vereins Fiorino Kinderkrippen sagte, dass der Verein alles unternehme, damit so etwas nie wieder passieren könne. «Die aktuelle Situation macht uns sehr betroffen», betonte er.

Abläufe überprüfen

«Wir wissen nicht, wie es der ehemalige Mitarbeitende geschafft hat, mit dem Kind alleine zu sein», erklärte Hefti. Bei Fiorino werde immer in Gruppen und bei offener Türe gearbeitet. Es seien bei den Abläufen keine Lücken gefunden worden. Sie würden aber nochmals überprüft.

Kita prüft Klage

Alle Eltern und Mitarbeiter seien gestern Abend über die neusten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft informiert worden. Die Kita prüfe zurzeit, ob sie gegen den Beschuldigten eine Klage einreichen könne.

Der Mitarbeiter hatte schon in derselben Kita die Lehre gemacht, war dann eine gewisse Zeit weg und begann 2017 wieder, in der Kindertagesstätte zu arbeiten. «Wir waren im Sommer davon ausgegangen, dass sich die damals bekanntgewordenen Tatsachen nur im privaten und nicht im beruflichen Umfeld abspielten», sagte Jacques Hefti.

Der Beschuldigten sitzt immer noch in Untersuchungshaft.

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