Lawine in Tirol: Gibt es aktuell mehr Lawinen als sonst?
Eine Lawine hat in Tirol acht Menschen verschüttet. Es ist nicht der erste Lawinenunfall in diesem Jahr. Ist die Gefahr für Lawinen gestiegen?

Am Donnerstag verschüttete eine Lawine am Stubaier Gletscher acht Menschen. Die Einsatzkräfte konnten alle lebend bergen. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art in diesem Jahr.
Dies löst die Frage aus: Ist die Gefahr, von einer Lawine erfasst zu werden, gestiegen?
Gefahr einer Lawine durch Klimawandel gestiegen
Der Klimawandel beeinflusst die Lawinensituation in den Alpen fundamental, wie Forschende des Schweizer Instituts für Schnee- und Lawinenforschung zeigen. Nassschneelawinen werden künftig früher und häufiger auftreten, während Instabilitäten in trockener Schneedecke seltener werden.
Das berichtet die Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Langfristig geht die Gefahr durch Schneemassen gegen Ende des Jahrhunderts im Mittel zurück.
Allerdings bleibt die Lawinengefahr für Wintersportler komplex und schwer einzuschätzen: Unerwartete Wetterwechsel wie Regen im Hochwinter machen die Arbeit von Lawinenwarndiensten demnach herausfordernd. Besonders im Variantenbereich abseits gesicherter Pisten bleibt das Risiko hoch.
Lawinentote in Europa
Die Anzahl der Lawinentoten in Europa liegt seit vielen Jahren bei etwa 100 Opfern pro Jahr. Im Winter 2024/2025 starben in der Schweiz bis Mitte April zehn Personen bei Lawinenunfällen, berichtet das «SRF».

Dies liegt deutlich unter dem 20-jährigen Mittelwert von 19 Todesopfern. In der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino verunglückten im Winter 2024/2025 elf Menschen tödlich durch Lawinen.
Die Zahl liegt nach Angaben der «Südtirol News» unter dem Durchschnitt der Vorjahre. Dennoch wurden rund 200 Lawinenereignisse mit Personenbeteiligung registriert.












