Der Klimawandel fordert die Landwirte heraus. «Wir müssen jetzt handeln», sagt nun der oberste Schweizer Bauer Markus Ritter (CVP).
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Oberster Bauer Markus Ritter über den Klimawandel: «Wir müssen jetzt handeln.» - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Klimawandel ist längst auf den Bauernhöfen angekommen.
  • Der Bauernverband will ein konkretes Reduktionsziel für Treibhausgasemissionen festlegen.
  • Aktuell trägt die Landwirtschaft mit einem Anteil von 13 Prozent zu den Emissionen bei.

Der Klimawandel stellt Bauern vor zahlreiche Herausforderungen: Einerseits müssen sie den Ausstoss an schädlichen Gasen verringern, andererseits auf zunehmende Wetterextreme reagieren. Laut dem Schweizer Bauernverband bleibt für beides nicht viel Zeit.

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Markus Ritter erkennt den Klimawandel als ein grosses Problem für die Landwirte an. - Keystone

«Wir müssen jetzt handeln», sagte der oberste Schweizer Bauer, der St. Galler CVP-Nationalrat Markus Ritter, am Donnerstag an einer Medienkonferenz zum Thema Klimawandel und Landwirtschaft auf einem Betrieb im bernischen Moosseedorf. Der Klimawandel sei längst auf den Bauernhöfen angekommen.

«Werden den Kühen die Fürze nicht austreiben können»

Nun müssten Bauern aktiv etwas fürs Klima tun, sagte Ritter. Beispielsweise wolle der Bauernverband künftig vermehrt Systeme fördern, die Felder ressourcenschonender bewässern. Ganz CO2-neutral zu arbeiten, sei für Landwirtschaftsbetriebe aber schwierig. «Wir werden den Kühen die Fürze und Rülpser nicht gänzlich austreiben können.»

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Wasser für durstige Kühe nur per Helikopter: Im Sommer 2018 waren die Folgen des Klimawandels für die Landwirtschaft besonders spürbar. (Archivbild) - Keystone

Interessiert an einer besseren Klimabilanz sei die Landwirtschaft trotzdem, sagte Ritter. Sie selbst sei von den Folgen der Klimaveränderung mit zunehmend extremen Wettereignissen besonders stark betroffen. Der vergangene Hitzesommer habe dies exemplarisch gezeigt.

Revision von CO2-Gesetz bei Klimawandel zentral

Für den Bauernverband ist die laufende Revision des CO2-Gesetzes zentral. Diese soll neu ein konkretes Reduktionsziel für Treibhausgasemissionen festlegen. Aktuell trägt die Landwirtschaft mit einem Anteil von rund 13 Prozent zu den Emissionen bei.

Martin Rufer, Präsident von Agrocleantech, einer Energieberatungsagentur für Landwirte sagte: Viele Massnahmen zur Reduktion dieser Gase seien jedoch nicht ausreichend erforscht. Er warnte deshalb vor unrealistischen Reduktionszielen. Vielmehr müssten auch die weiteren Sektoren der Wirtschaft sowie die Bevölkerung ihren Teil zur Lösung des Problems leisten.

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