In Lenzburg AG sind die beiden Söhne eines homosexuellen Paars von der Spielgruppenleiterin abgewiesen worden. Die Konstellation ihrer Eltern sei nicht normal.
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Die Spielgruppe will keine Kinder mit homosexuellen Eltern. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zwillingsbuben eines schwulen Paars dürfen nicht in die Spielgruppe.
  • Die Spielgruppenleiterin hat sie wegen der sexuellen Orientierung ihrer Eltern abgelehnt.
  • Der Spielgruppenverband Aargau kritisiert das «diskriminierende Verhalten».
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Die dreieinhalbjährigen Zwillinge Rafael und Rahul müssen zu Hause bleiben. Sie dürfen nicht in Lenzburg AG in die Spielgruppe. Grund dafür sind ihre Eltern, zwei Männer, die als homosexuelles Paar zusammenleben.

Die Spielgruppenleiterin verweigert die Aufnahme der Kinder, weil ihre Eltern homosexuell sind. Diese Konstellation sei weder normal noch natürlich, sagt die Spielgruppenleiterin dem «Lenzburger Bezirks-Anzeiger».

«Diskriminierendes Verhalten nicht erwünscht»

Wie kann dies passieren? Da Spielgruppen keiner Bewilligung bedürfen, gibt es auch keine Kontrolle seitens der Behörden. Regula Aeschbach vom Verein Spielgruppe Aargau sagt jedoch gegenüber der Zeitung, dass diskriminierendes Verhalten in Spielgruppen nicht erwünscht sei.

Auch der Lenzburger FDP-Stadtrat Andres Schmid sagt, er habe kein Verständnis für diese Haltung der Spielgruppenleiterin. Ein entsprechendes Diskriminierungsverbot sei in der Bundesverfassung bereits verankert.

Angestellte kümmert sich um Buben

Die beiden Männer leben noch nicht sehr lange in Lenzburg. Einer arbeitet in Zürich, der andere in Basel. Eine Angestellte soll sich um die Buben kümmern. Die beiden Männer überlegen sich nun gemäss der Zeitung, ob sie nochmals einen Anlauf nehmen sollen oder ob sie warten, bis die Buben in den Kindergarten kommen.

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