Bern: Das Tram vor dem Bundeshaus ist vom Tisch
Vor dem Bundeshaus wird auch künftig kein Tram fahren. Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland gab bekannt, dass eine andere Linienführung weiterverfolgt wird.

Vor dem Bundeshaus wird künftig kein Tram verkehren. Das hat die Regionalkonferenz Bern-Mittelland (RKBM) am Mittwoch mitgeteilt.
Weiterverfolgen will sie hingegen eine Linienführung via Laupen- und Belpstrasse. Priorität hat die Entlastung des Hirschengrabens.
Einer Linienführung vor dem Bundeshaus via Bundesgasse-Kochergasse stehen «zwei schwerwiegende verkehrstechnische Hindernisse» im Weg, wie die RKBM in einer Mitteilung schrieb. Zum einen sei der Hirschengraben für eine zusätzliche Tramachse in Richtung Bundesgasse zu wenig leistungsfähig.
Weiter lasse sich am Casinoplatz keine «städtebaulich verträgliche Verbindung» zwischen Kochergasse und Zytglogge realisieren, welche bei Störungen Ausweichmöglichkeiten im Trambetrieb bieten würde.
Sicherheitsbedenken gegenüber neuer Tramlinie
Ablehnend gegenüber einer Tramlinie vor dem Bundeshaus zeigten sich auch die Bundesbehörden, wie die RKBM weiter schrieb. Deren Argumente seien vorwiegend «sicherheitstechnischer Natur».
Ausserdem würde der parlamentarische Betrieb stark behindert und der repräsentative Charakter von Bernerhof und Hotel Bellevue eingeschränkt. Prioritär vertiefen will die RKBM hingegen eine neue Gleisverbindung via Laupenstrasse-Belpstrasse im Westen des Bahnhofs.
Eine solche würde die «dringend notwendige Entlastung» des Hirschengrabens bringen, wie es weiter hiess. Mit der Inbetriebnahme des neuen Bahnhofzugangs werde sich die Situation am Hirschengraben mit den sich stauenden Trams noch verschärfen.
Neue Linienführungen in Planung
Für diese Variante müsste der Autoverkehr weiter reduziert werden. Im Osten des Bahnhofs sind Linienführungen via Speichergasse-Nägeligasse oder via Lorrainebrücke-Viktoriarain denkbar.
Beide Varianten will die RKBM in Abstimmung mit dem Richtplan Stadtraum Bahnhof vertieft prüfen. Für die weiterentwickelten Tram-Varianten im Westen und Osten des Bahnhofs will die RKBM im Jahr 2026 eine öffentliche Mitwirkung durchführen.