Das Kantonsspital Aarau und Pflegezentrum Lindenfeld kooperieren, um unnötige Spitalaufenthalte zu vermeiden.
Coronavirus
Das Kantonsspital Aarau kooperiert mit dem benachbarten Pflegezentrum Lindenfeld zur Betreuung amputierter Patientinnen und Patienten, um die Kosten teurer Spitalbetten zu reduzieren. - keystone
Ad

Um medizinisch unnötig lange Spitalaufenthalte von Patienten nach einer Amputation zu vermeiden, arbeitet das Kantonsspital Aarau (KSA) neu mit dem benachbarten Pflegezentrum Lindenfeld zusammen.

Das neue Modell bringt den Patienten, dem Pflegeheim und dem KSA selber Vorteile, wie es in einer Mitteilung heisst. Bisher mussten Patientinnen und Patienten, bei denen eine Amputation notwendig ist, wegen «systembedingter Finanzierungsprobleme» entweder unnötig lange im Spital bleiben oder für hohe Betreuungskosten selber aufkommen, wie das KSA schreibt.

Viele der Amputierten benötigten nach der Wundheilung eine stationäre Rehabilitation, um beispielsweise mit einer Prothese gehen zu lernen. Die Prothesenanpassung sei aber erst nach der Fadenentfernung möglich, also frühestens 21 Tage nach der Operation.

Medizinisch betrachtet könnten Patienten jedoch bei einem Verlauf ohne Komplikationen schon drei bis sieben Tagen nach der Operation das Akutspital verlassen.

Aktuelle Herausforderungen des Gesundheitssystems

Aktuell blieben sie jedoch durchschnittlich 24 Tage im KSA. In den aktuellen Regeln des Gesundheitssystems ergebe sich eine Lücke für die Finanzierung der Betreuung während der Wundheilung daheim oder in einem Pflegeheim, die von den Patienten selber bezahlt werde müssten.

Mit dem neuen Modell, das nach einer Pilotphase nun definitiv eingeführt wurde, übernimmt das KSA die Hotellerie- und Betreuungskosten im benachbarten Pflegezentrum Lindenfeld in Suhr AG. Damit werde das um den Faktor 10 teurere Spitalbett frei für andere Patienten.

Dank der Nähe zum Spital könnten die zuständigen Gefässchirurgen unkompliziert bei den Patientinnen und Patienten im Lindenfeld auf Visite gehen.

Ad
Ad