Kantonspolizei Aargau: «Wir haben Kinder festgenommen!»

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Brugg,

Im Aargau verhaftet die Polizei drei Einbrecher – und staunt. Es sind Kinder, die verhaftet wurden.

Kantonspolizei Aargau
Die Kantonspolizei Aargau staunte nicht schlecht, als sich die mutmasslichen Einbrecher als Kinder erwiesen. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Wallbach AG meldete eine Anwohnerin drei Knaben, die durchs Quartier schleichen.
  • Die 10- bis 13-jährigen Buben waren mit Schraubenzieher und Einbruchswerkzeug unterwegs.
  • Sie wurden daraufhin von der Kantonspolizei Aargau verhaftet.

In Wallbach AG beobachtete eine Anwohnerin kürzlich etwas Ungewöhnliches. Sie sah drei Knaben im Quartier umherwandern und alarmierte die Polizei.

Eine Patrouille griff die Buben darauf am Rheinufer auf – direkt an der Grenze zu Deutschland.

Sie waren mit Schraubenzieher und anderen Einbruchswerkzeugen ausgerüstet.

Kantonspolizei staunt über das Alter

Die Überraschung war auch bei der Polizei gross: Die mutmasslichen Täter sind erst 10 und 13 Jahre alt.

Keiner hat einen festen Wohnsitz in der Schweiz, zwei stammen aus Italien, einer aus Rumänien. Und sie sprechen kein Deutsch.

Wurde bei dir schon einmal eingebrochen?

Bernhard Graser, Mediensprecher der Aargauer Kantonspolizei, sagt gegenüber SRF: «Wir müssen den Fall beim Namen nennen: Das sind Roma-Kinder, die mutmasslich aus dem Elsass kommen und gezielt für Einbrüche ins Mittelland geschickt werden.»

Das sei kein neues Phänomen, so Graser weiter. «Wir haben nicht schlecht gestaunt, dass wir Kinder festgenommen haben.»

Einbruch
Seit der Umstellung auf die Winterzeit nehmen die Einbrüche wieder zu. (Symbolbild) - keystone

Doch darf man Kinder überhaupt festnehmen? «Ja, kann man», erklärt Graser.

Da ein konkreter Tatverdacht bestand, schaltete die Polizei jedoch die Jugendstaatsanwaltschaft ein. Diese bewilligte die Verhaftung, worauf die Buben im Zentralgefängnis Lenzburg eingesperrt wurden.

Nach einigen Tagen kamen die Kinder wieder frei.

Suche nach Angehörigen

Seit der Festnahme habe die Polizei nach Angehörigen gesucht, sagt Graser gegenüber SRF. Die drei wollten ihre Bezugspersonen nicht nennen.

«Wenn sie niemand abholt, dann müssen wir mit der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) eine Anschlusslösung finden», so Graser.

«Es drängt sich allenfalls eine Einweisung in ein Heim auf. Aber ob sie dort bleiben, ist eine andere Frage.»

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Kommentare

User #1350 (nicht angemeldet)

Wir müssen diesen Rom-Kindern eine Zukunft in der Schweiz bieten - SP Schweiz

User #1286 (nicht angemeldet)

Jans war nicht anwesend, für eine Stellungnahme.

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