Kantonsarchäologie Luzern findet über 2000 Jahre alte Grabbeigaben

Die Kantonsarchäologie Luzern hat mehrere Bestattungen und reiche Beigaben in einem Grabhügel gefunden.

Luzerner Kantonsarchäologen während Ausgrabungsarbeiten. (Archivibld)
Luzerner Kantonsarchäologen während Ausgrabungsarbeiten. (Archivbild) - keystone

Bei einer Notgrabung in einem Grabhügel auf dem Santenberg in der Gemeinde Dagmersellen hat die Kantonsarchäologie Luzern mehrere Bestattungen und reiche Beigaben gefunden. Die geborgenen Artefakte stammen aus der Bronze- und Eisenzeit.

Es handelt sich unter anderem um ein Bronzeschwert, einen bronzenen Fingerring und eine Bernsteinperle, wie die Kantonsarchäologie am Mittwoch in einer Mitteilung schrieb.

Zwei Körper- und drei Brandbestattungen wurden im Rahmen der Grabung untersucht. Sie stammten aus der mittleren Bronzezeit, um 1500 vor Christus, und die jüngste aus der frühen Eisenzeit, um 650 vor Christus.

Funde von hohem wissenschaftlichen Wert

Bestattungen aus dieser Zeit seien in der Schweiz «äusserst selten». Das untersuchte Grab sei deshalb «von hohem wissenschaftlichen Wert», hiess es weiter. Es könne in nahezu ungestörtem Zustand mit den aktuellsten Methoden untersucht werden.

Momentan würden die Analysen der Metallobjekte und auch der menschlichen Skelettreste weiterlaufen. Bei guter Erhaltung der Knochenreste, von denen allerdings nur wenig übrig ist, könnten «im besten Fall» Informationen wie Alter, Grösse und Verwandtschaft gewonnen werden.

Mit Genanalysen seien weitere Erkenntnisse zu Herkunft, Krankheiten oder gar Aussehen der Begrabenen denkbar.

Bedrohung des archäologischen Kulturerbes

Der Grabhügel liegt im Grundwald auf dem Santenberg beim Ortsteil Buchs, Gemeinde Dagmersellen. Die Stätte war bereits seit den 1990er-Jahren bekannt.

In einer kleinen Kammer aus Holz und Stein wurde die verstorbene Person mit ihren Beigaben begraben. Die Kammer wurde dann mit Steinen überdeckt und der Hügel mit Erde aufgeschüttet.

Zu den nun vorgenommenen Grabungen kam es nach einer Zustandskontrolle Anfang 2025. Diese hätten «deutlich Spuren von Raubgrabungen» gezeigt. Illegale Raubgräberei, etwa mit Metalldetektoren, sei eine «Bedrohung» des archäologischen Kulturerbes.

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