Der Kanton Glarus verzeichnet erstmals seit 20 Jahren ein negatives Jahresergebnis.
Glarus
Gemeindehaus in der Stadt Glarus. - Nau.ch / Simone Imhof
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Der Kanton Glarus schliesst die Jahresrechnung 2023 mit einem Verlust von 5,7 Millionen Franken ab. Damit fällt das Ergebnis um 8,8 Millionen Franken besser aus als budgetiert, ist aber das erste negative Ergebnis seit 20 Jahren.

Die am Dienstag vom Departement Finanzen und Gesundheit veröffentlichte Jahresrechnung weist einen Aufwand von 449 Millionen Franken auf und einen Ertrag von 443,3 Millionen. Die Verbesserung gegenüber dem Budget führt die Exekutive insbesondere auf deutlich höhere Erträge zurück, insbesondere bei den Steuereinnahmen und dem Erlös aus dem Stromverkauf.

Zudem lagen die Sozialausgaben und die Investitionen unter dem veranschlagten Betrag. Wie im Budget 2023 vorgesehen, enthält die Rechnung eine Entnahme aus der finanzpolitischen Reserve von 15,75 Millionen Franken. Damit sollen die einmaligen Einlagen in den Energiefonds, den Standortförderungsfonds und den Arbeitslosenfürsorgefonds gedeckt werden.

Grosse Herausforderungen trotz solider Finanzlage

Die Nettoinvestitionen belaufen sich auf 28,6 Millionen Franken. Das Eigenkapital reduziert sich um 5,5 Millionen Franken auf 359,1 Millionen Franken. Das Nettovermögen beträgt nun noch 1199 Millionen Franken, 24,9 Millionen weniger als im Vorjahr. «Die allgemeine Finanzlage ist solid, die finanzpolitischen Herausforderungen sind hingegen gross», schrieb das Finanzdepartement.

Zwar schliesse die Kantonsrechnung erstmals seit 20 Jahren mit einem Defizit ab. Doch der Kanton habe in den vergangenen Jahren nur dank Entnahmen aus den Reserven ein positives Ergebnis ausweisen können. Innerhalb von vier Jahren habe sich das Nettovermögen um fast 100 Millionen Franken verringert auf noch 119,9 Millionen Franken.

Eine klare finanzielle Prioritätensetzung und ein Aufgabenverzicht seien unvermeidlich, um den finanziellen Handlungsspielraum des Kantons zu bewahren, hiess es weiter. Der Regierungsrat will dem Landrat zusammen mit dem Budget 2025 diesbezügliche Vorschläge vorlegen und ein Entlastungspaket 2025+.

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